Schlafstörungen machen die Nacht zum Tag und am nächsten Morgen ist man völlig fertig, kaum einsatzfähig. Der Kampf gegen die Schlaflosigkeit ist für viele Deutsche ein großes Problem
Spaziergänger:
„In dem ich also nachts wach werde, ohne ersichtbaren Grund, nicht wieder einschlafen kann.“
Also ich werde nicht nachts wach, sondern habe abends eher das Problem nicht einschlafen zu kommen.“
Viele greifen dann zu natürlichen oder chemischen Einschlafhilfen. Mit dem Medikament Daridorexant gibt es aktuell ein Präparat, das schon viele Schlagzeilen gemacht hat.
Dr. Michael Feld/ Allgemeinmediziner: Das besondere ist, es ist neu, es wirkt auf eine ganz neue Botenstoffgruppe im Gehirn, die heißen Orexzine, da ist bisher noch nichts dran gemacht worden und die sind ein zentraler Schalter am Wachheits-Rhythmus und da wirkt es drauf.
Denn die Orexine stabilisieren die Wachheit. Daridorexant verhindert die Orexin-Produktion und fördert damit das Ein- und Durchschlafen. Kurz gesagt, die Weiterleitung von Wachsignalen wird gestoppt.
Und das Medikament hat noch einen großen Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Schlafmitteln.
Dr. Michael Feld / Allgemeinmediziner: Also die Vorteile sind, dass du keine Angst vor Abhängigkeit haben musst. Abhängig würde ja bedeuten, zum Beispiel, wenn man jetzt Valium, so ein richtiges altes Benzodizpin nimmt Das wirkt am Anfang total super, aber da hast du das Problem, wenn du das sechs Wochen dauerhaft nimmst, jeden Tag Valium, schön, alles schön entspannt und du setzt das schlagartig ab. Kriegst du Entzugserscheinungen. Und das macht zum Beispiel das nicht. Das kann man monatelang nehmen, kannst du einfach weglassen, dann schläfst du halt nicht. Aber es macht nicht abhängig.
Allerdings: Als Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Juckreiz und Müdigkeit bekannt. Sie treten aber nicht häufiger auf als bei anderen Schlafmitteln. Und die Krankenkasse zahlt das Medikament, aber nur sofern es der Hausarzt verschreibt.
Dr. Michael Feld/ Allgemeinmediziner: „Es ist zugelassen für Menschen, die chronische Schlafstörungen haben, also länger als drei Monate nicht schlafen können.“
Aber: auch hier gilt. Mit dem Medikament werden nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft – alternativ gibt es folgende Tipps für einen besseren Schlaf – in der Fachsprache Schlafhygiene genannt.
Tagsüber genügend Sonnenlicht tanken, damit der Organismus weiß, abends darf runtergefahren werden – außerdem blaues Licht wie zum Beispiel von Handys vor dem Schlafengehen vermeiden, denn das signalisiert unserem Körper nämlich, dass es Tag ist, und keine Schlafenszeit.
Es sind Alternativen, die vielleicht den Griff zu Tablette verhindern können.