Am späten Nachmittag bringt die Polizei einen der Tatverdächtigen zum Haftrichter. Der Teenager soll mit zwei Freunden einen Mann getötet haben: Martin K.. Vor einem Kiosk in Paderborn. Dieser Mitarbeiter versuchte noch, dem Opfer das Leben zu retten.
"Er hat geblutet. Dann haben wir alle versucht ihm zu helfen, so reanimieren. Auf die stabile Seitenlage zu setzen."
Alles passiert in der Nacht zum ersten Mai. Martin K. feiert in der Innenstadt. Im Kiosk will sich der 30-Jährige was zu Trinken kaufen. Dann verwickeln ihn die drei Teenager offenbar in ein Gespräch, es kommt zum Streit. Einer schlägt wohl mit einer Glasflasche auf den Kopf des Mannes. Als der bewusstlos am Boden liegt, sollen die mutmaßlichen Täter nicht von ihm abgelassen haben.
"Mehrere Personen haben da auf einen 30-Jährigen Paderborner eingeschlagen, eingetreten. Sodass dieser vor wenigen Tagen an seinen Verletzungen gestorben ist."
Das Opfer hat als Küchenhilfe im Re-staurant von Mario Voss gearbeitet. Er und seine Mitarbeiter sind immer noch geschockt und tieftraurig.
"Die Kollegen mochten ihn einfach, weil er ein freundlicher Mensch war. Er hat nie was Böses gesagt."
Nach der Tat fliehen die jungen Männer. Tagelang fahndet die Polizei nach ihnen.
"Wir hatten Fotos von zwei Tätern auf Überwachungskameras. Das hat letztendlich dazu geführt, dass der öffentliche Druck so hoch war, dass sich die Täter selbst gestellt haben."
Und zwar in der vergangenen Nacht um kurz vor ein Uhr.
Ein Tunesier, 18 Jahre alt und ein 16-jähriger Marokkaner. Beide polizei-bekannt. Nach dem dritten Tatverdächtigen sucht die Polizei noch.
Die Ausländerkriminalität unter Teenagern ist in NRW ein Riesen-Problem. Sagt Manuel Ostermann. CDU-Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft.
"Die Politik ist jetzt gefragt, durch personelle, materielle und gesetzliche Stärkung der Sicherheitsbehörden vernünftige Parameter zu schaffen. Dazu gehört im Übrigen auch eine Strafrechtsreform. Und dass Tätergruppierungen bei Straftaten gegen Leib und Leben oder sexuelle Selbstbestimmung Deutschland schleunigst verlassen müssen."
Heute Nachmittag werden beide Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt. DER entscheidet: Untersuchungshaft! Die beiden jungen Männer schweigen bislang zu den Vorwürfen.