Kathleen passt regelmäßig auf Balou, den Hund Ihres Sohnes, auf. Als sie neulich bei einer Gassirunde einen mutmaßlichen Giftköder findet, der Balou schaden könnte, kann sie es kaum glauben.
"Also er lag im Gras. Das sah aus wie eine Fleischmasse, gespickt aber mit was Scharfem. Also, das sah aus wie Rasierklingen. Und es war irgendwas anderes noch mit reingemischt. Das hatte so bläulichen Schimmer. Aber wir wollten es echt nicht auseinandernehmen und haben gedacht gleich weg damit, dass ja keiner in die Hand nimmt oder ein anderer Hund dran rumschnüffelt."
Solche Vorfälle sind schon lange keine Einzelfälle mehr, wie neuste Zahlen der Hunde-App "Dogorama" zeigen. Gerade in den deutschen Großstäden Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Köln müssen Hundehalter besonders gut auf ihre Fellnasen aufpassen.
"In Großstädten herrscht immer eine Gefahr und man kann immer dabei einen Giftköder entdecken. Es kann auch nur ein Stück Brot sein, das vielleicht irgendwo liegt. Aber ja, hätte, könnte ist da immer recht recht schwierig, weil wenn mein Hund was frisst und ich mache nichts und ich weiß nicht, ob es vielleicht doch vergiftet war, was mache ich dann? Dann stirbt mein Hund ganz, ganz schlimm und ich hätte es vielleicht verhindern können. Daher sind diese Zahlen natürlich sehr, sehr wichtig für uns Hundemenschen."
Die Hundemenschen in Leipzig haben vielfältige Strategien, um ihre Vierbeiner so gut wie möglich zu schützen.
"Man versucht halt wirklich darauf zu achten, dass sie nichts vom Boden aufnimmt"
"Mein Großer hat so 'nen Tracker um, da kann man mit anderen teilen, wenn man irgendwas findet, scharfe Gegenstände, unter anderem auch Giftköder und alles Mögliche"
"Ich hab den Hund halt so erzogen, dass sie nichts frisst, wenn ich es ihr nicht erlaube, also wenn ich ihr ein Kommando gebe und ich sage aus, dann fällt das in der Regel auch aus dem Mund raus."
Gute Tipps, zu denen teilweise auch der Experte rät. Giftköder sind für den Laien schwer zu erkennen. Von Rattengift über ein gespicktes Stück Wurst könnte es alles sein. Was also tun, wenn der Liebling doch einmal etwas verschluckt?
Sobald sich da irgendwas ergibt, was Anzeichen von Vergiftungen sind, dann sofort zum Tierarzt, wenn er träge ist, wenn er speichelt, wenn er taumelt, wenn er anders ist als sonst, dann sofort zum Tierarzt
Also fassen wir noch einmal zusammen:
Beim Gassi gehen immer wachsam sein und aufpassen, was der Hund in den Mund nimmt.
Alternativ den Hund so trainieren, dass er Fremdkörper gar nicht erst aufnimmt
Aber auch Apps oder Foren, in denen Hundehalter sich gegenseitig vor Hotspots warnen, können helfen.
Im Notfall oder bei Zweifeln: Ab zum Tierarzt!
Damit Hunde wie Balou sich beim Gassigehen pudelwohl fühlen können.