Angriff auf unsere Kinder: Pedo-Hunter machen Jagd auf mutmaßliche Täter - DAS sagt die Polizei dazu!
Jedes vierte Kind in Deutschland ist vom sogenannten Cybergrooming betroffen! Also eine gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. Pädophilen-Jäger machen jetzt auf eigene Faust Jagd auf mutmaßliche Triebtäter, die die Kinder im Internet kontaktieren und abscheuliche Absichten haben. Wie die sogenannten Pedo-Hunter vorgehen und was die Polizei von der Selbstjustiz hält, erfahrt ihr im Video. Die ausführliche Reportage läuft am 11. September um 20.15 Uhr bei RTL.
Marvin und seine Begleiter auf dem Weg zum Zugriff. Der Mann, auf den es die Gruppe abgesehen hat, erwartet eigentlich ein 12-jähriges Mädchen, dass er in seinem Büro treffen will. Er ahnt nicht, dass das Foto, das er von dem Mädchen hat, von der KI erstellt wurde. Und nun Marvin auf der Matte steht.
„Wir haben heute Glück. Er ist da. Und dann würde ich sagen warten wir mal, bis er rauskommt und dann stellen wir den mal. Dann machen wir Pedostelling."
Marvin nennt sich 404. Er ist sogenannter Pedo-Hunter, jagt also Menschen, die Online Kontakt zu Kindern suchen, um sie zu sexuellen Handlungen zu verleiten, oder im Extremfall – wie bei dem Mann heute – ein Treffen zu erreichen. Cybergrooming nennt sich das. Marvin hat früher in seinem Umfeld Missbrauch mitbekommen. Jetzt kämpft er dagegen an. Was er Opferschutz nennt, kritisieren andere als Selbstjustiz.
„Wäre das nicht eine Sache für die Polizei?"
„Absolut richtig. Wenn sie die Kapazitäten hätte, würde sie das auch selber machen."
Der selbsternannte Helfer der Behörden streamt den Zugriff live und öffentlich mit rund 280.000 Followern auf TikTok - aber angeblich ohne, dass die Verdächtigen dabei erkannt werden sollen.
„Wie alt ist er? Er hat angegeben, dass er 26 ist, ist aber wesentlich älter."
Cybergrooming ist eine Straftat. Überführten Tätern drohen bis zu 10 Jahren Haft. Auch er versucht mutmaßliche Triebtäter zur Strecke zu bringen, nur etwas anders. Ein zweiter versucht es anders: Frederic Dluzinski nennt sich bodenlos_tv und chattet mit mutmaßlichen Triebtätern, verzichtet aber auf direkte Konfrontationen mit Verdächtigen.
„Ich möchte die Polizei nicht übergehen. das ist unförderlich für bereits laufende Verfahren und die möchte ich nicht kaputt machen."
Er streamt seine Arbeit live. Er gibt sich auf Facebook-Profil als 12-Jährige aus. Nutzt Stimmen-Verzerrer
Der Stimmverzerrer hilft, um den mutmaßlichen Tätern Sprachnachrichten zu schicken, oder live mit ihnen zu telefonieren.
Die Polizei ermittelt jetzt. 176 solcher Fälle hat er schon zur Anzeige gebracht. Zurück zu Marvin, der einen mutmaßlichen Triebtäter live stellen und ihn der Polizei übergeben will. Einen Mann, der für seinen Feierabend eigentlich ein 12-jähriges Mädchen erwartet,
Die Polizei kommt schließlich auch, allerdings viel früher als gedacht. Marvins Begleiter sind Mitglieder einer libanesischen Großfamilie. Auch wenn die angeblich nur dem Selbstschutz dienen, fühlte sich der mutmaßliche Triebtäter offenbar bedroht und wählte die 110.
Nach kurzer Diskussion mit Marvin nehmen die Beamten aber den Anrufer genauer unter die Lupe.
Am Abend wird der mutmaßliche Täter vor unserer Kamera schließlich abgeführt. Dennoch sind Ermittler über die vermeintliche Hilfe gar nicht glücklich.
„Im Rechtsstaat ist die Frage, wer verfolgt Straftaten? Eindeutig geregelt ist die Polizei, sind die Staatsanwaltschaften, sind am Ende die Gerichte und das Verfahren sichert, dass es ein faires, ein ordnungsgemäßes Verfahren gibt. Das andere Prozedere ist letztlich eine Form von Lynchjustiz, von Privatjustiz, und die wollen wir aus guten Gründen hier nicht haben."
Trotz allem: Marvin bezeichnet das Ergebnis heute als 60. Erfolg seines Teams.