Es war eine folgenschwere Katastrophe, sagt das Gericht und verurteilt Ewa P. wegen Mordes zu einer lebensangen Gefängnisstrafe! Für die Eltern der getöteten Kinder geht damit nach 2 Jahren ein Kraftakt vor Gericht zu Ende.
Sarbast Ahmed, Vater der getöteten Kinder: "Ich wollte mich bei Staatsanwaltschaft und Richter bedanken, weil die haben Gerechtigkeit. richtig....hingeführt. Ich weiß, dass meine Kinder kommen sowieso nicht mehr zurück, es wird lange Zeit... ich kann nicht mehr richtig reden. Meine Frau wird lange Zeit leiden."
Das Urteil jetzt immerhin ein kleiner Trost.
Harun Duran, Anwalt der Eltern: "Das juristische Tauziehen hat heute ein Ende gefunden. Wir haben ja lange drüber gestritten, ob das jetzt vorsätzlich war oder nicht. Das Gericht ist unserer Ansicht gefolgt, hat dann Mord ausgeurteilt. Und dem unermesslichen Leid der Familie wird auch nur diese Strafe gerecht."
Zwei Jahre ist es her, als es zu dem tragischen Unfall kommt. Die Familie ist mit ihren beiden Söhnen auf einer Landstraße bei Hannover unterwegs, als die 40-Jährige ihnen mit Tempo 180 bei erlaubten 70 entgegen rast. Die dreifache Mutter hatte bei einem illegalen Rennen versucht, ein anderes Auto zu überholen. Doch das geht schief. Der Wagen der Frau kollidiert mit drei Autos - unter anderem mit dem der Familie. Ihre 2 Kinder sterben. Ein tragischer Unfall MIT Vorsatz, sagt das Gericht:
Christine Rosner, Landgericht
"Diese Erwägung stützt im Wesentlichen darauf, dass die Kammer sagt: Wer mit 180 km/h in eine Kurve fährt, eine Sichtweite von 160 Metern hat, das Ganze im Feierabendverkehr, die Strecke kennt, der spielt im Ergebnis russisch Roulette."
Der Mann, mit dem sich Ewa P. das Rennen geliefert hat, wird wegen Beihilfe zum Mord zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ewa P. muss sich wegen zweifachen Mordes verantworten:
Silke Willig, Verteidigerin von Ewa P.: "Das Urteil war zu erwarten in der Form. Wir sind nicht zufrieden damit und wir werden Revision einlegen."
Ob das Verfahren noch einmal aufgerollt wird, muss jetzt der Bundesgerichtshof entscheiden. Den Eltern der getöteten Jungs wäre jetzt zu wünschen, dass sie aufreibenden Prozesstage nicht noch einmal durchleben müssen.