Sie rannten um ihr Leben. In Sarajevo machten bosnisch-serbische Scharfschützen immer wieder Jagd auf Zivilisten. Von 1992 bis 94 wurden dabei rund 250 Menschen getötet, darunter 60 Kinder.
Aber die Schützen sollen eben nicht nur Soldaten gewesen sein, sondern auch Touristen, die den Soldaten für die Menschenjagd Geld zahlten:
Edin Subasic, ehemaliger Geheimdienstoffizier in Bosnien: "Bekannt ist, dass an Wochenenden fast 200 Menschen in Gruppen von fünf oder sechs Personen kamen. Wir wissen, dass dies in den Jahren 1993 und 1994 geschah."
Schon vor drei Jahren berichtete der Dokumentarfilm „Sarajevo Safari“ über die mutmaßliche Menschenjagd. Ermittlungen in Bosnien aber verliefen im Sand. Erst jetzt mit den italienischen Ermittlungen kommt Bewegung in die Sache.
Edin Subasic, ehemaliger Geheimdienstoffizier in Bosnien: "Am makabersten ist, dass es eine Preisliste gab, wie viel ein Jäger Mitgliedern der bosnisch-serbischen Armee zahlen musste, um einen Zivilisten, einen Erwachsenen, eine Frau, ein Kind, eine Schwangere, einen Soldaten anzugreifen."
Unter den Verdächtigen soll auch ein Mailänder Geschäftsmann sein. Die Staatanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannt eingeleitet - wegen Totschlags aus so wörtlich 'erbärmlichen und sinnlosen Motiven'.