Arif Sagdis zählt zu den Gewinnern: Künstliche Intelligenz macht seinen Job leichter und auch im Privaten profitiert der 24-jährige Werkzeugmacher, hat jetzt deutlich mehr Zeit für seine Familie:
Und das dank KI, denn die steuert hier längst nicht mehr nur Roboter, die schwere Lasten für Mitarbeiter tragen. Hier bei Procter und Gamble in Berlin hat Künstliche Intelligenz einen Teil der Nachtschichten überflüssig gemacht: Zwischen 1 und 5 Uhr steuert sie die Produktion der Rasierklingen-Köpfe. So sind statt 60 nachts nur noch acht bis zwölf Mitarbeitende vor Ort. Ein klarer Wettbewerbsvorteil – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel.
Sarah Tegge dagegen gehört gerade zu den Verlierern. Sie wird von Künstlicher Intelligenz wohl bald ganz im Job ersetzt. Die 36-Jährige gehört zu den 150 Angestellten, deren Arbeit TikTok künftig durch KI erledigen lassen will.
Die Belegschaft protestiert – schon zum zweiten Mal in diesem Sommer, warnt auch davor, dass die KI längst noch nicht so weit sei und noch viel zu fehleranfällig. Und auch Experten warnen: TikTok könnte erst der Anfang sein.
Laut einer aktuellen Microsoft-Studie sind vor allem Callcenter-, Verwaltungs- und Einzelhandelsjobs durch KI gefährdet.
Experten appellieren deshalb auch an die Politik: Sie müssen die Menschen frühzeitig auf den Umgang mit KI vorbereiten – etwa, indem entsprechende Fähigkeiten schon in Schulen und Hochschulen vermittelt werden.
Hier im Berliner Rasierklingen-Werk haben sie dank Künstlicher Intelligenz.
Und bis 2027 soll die Produktion nachts komplett ohne Personal laufen – für Arif Sagdis und seine Kollegen hieße das: endlich ganz ohne Nachtschichten, mit mehr Zeit für die Familie.