Mossul
Mossul ist eine nord-irakische Großstadt, die durch die Besetzung der Terror-Miliz „Islamischer Staat" weltweit traurige Berühmtheit erlangte.

Mossul ist eine Stadt im Norden des Iraks am Ufer des Flusses Tigris. Mit rund drei Millionen Einwohnern ist Mossul die zweitgrößte Stadt des Landes. Nur die Hauptstadt Bagdad zählt mehr Einwohner. Mossul befindet sich in der unruhigen Provinz Ninawa, die sowohl der irakische Staat als auch autonome kurdische Gruppen im Nordirak für sich beanspruchen. Internationale Bekanntheit erlangte Mossul vor allem durch die terroristische Salafisten-Miliz „Islamischer Staat“ (kurz: IS). Der IS hielt Mossul seit 2014 besetzt. Seitdem galt die Stadt als Hauptsitz der Terror-Miliz. Während der Besetzung Mossuls richtete der IS schwere Massaker unter großen Teilen der Bevölkerung an. Besonders die ethnisch-religiöse Minderheit der Jesiden sowie die Kurden waren Mord, Folter und Vergewaltigung durch Terroristen des Islamischen Staats ausgesetzt.
Die Schlacht um Mossul
Am 17. Oktober 2016 starten irakische Streitkräfte eine Großoffensive, um Mossul von den Terroristen zurückzuerobern. Dabei erhielt das irakische Militär Unterstützung von kurdischen Peschmerga-Einheiten, assyrisch-christlichen und schiitischen Milizionären sowie US-amerikanischen Einheiten und Kampfflugzeugen der Anti-IS-Koalition. Die Schlacht um Mossul gilt als besonders brutal und blutig. Sie forderte zahlreiche Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung. Die Altstadt von Mossul ist sehr verwinkelt und geprägt durch enge Häusergassen, was den Kampf für die Befreiungstruppen besonders schwierig machte. Am 9. Juli 2017 erklärte die irakische Regierung die Schlacht für gewonnen und Mossul für befreit. Die Rückeroberung Mossuls als eine seiner letzten Hochburgen läutete des Ende des Islamischen Staats im Irak ein. Am 9. Dezember 2017 erklärte der damalige irakische Regierungschef Haider al-Abadi den IS im Irak für besiegt.
Leben in Mossul heute
Mossul wurde durch die Besetzung des IS, aber auch durch Luftschläge der Anti-IS-Koalition schwer geschädigt. Die Innenstadt ist auch zwei Jahre nach dem Krieg noch durch zerbombte Häuser gezeichnet. Korruption greift um sich und der Zivilbevölkerung fehlt es häufig am Nötigsten. Die Terroristen zerstörten während ihrer Besetzung jahrhundertealte Kulturschätze Mossuls sowie Brücken, Wasserwerke und Fabriken. Die Kosten für den Wiederaufbau gehen in die Milliardenhöhe. Dennoch gibt es auch positive Entwicklungen in Mossul. Die Vereinten Nationen und die UNESCO unterstützen den Irak beim Wiederaufbau des kulturellen Lebens der Stadt. Hilfsorganisationen betreiben Projekte für den Zugang zu sauberem Trinkwasser.