Madagaskar
Madagaskar ist ein großer Inselstaat im indischen Ozean mit vielen, besonderen Tierarten. Er liegt vor der afrikanischen Südostküste.

Madagaskar ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Die ehemalige französische Kolonie liegt vor der Ostküste des afrikanischen Staates Mosambik.
Natur und Tierwelt Madagaskars
Mit einer Fläche von 587.295 km² ist Madagaskar der zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die gleichnamige Hauptinsel des Staates brach vor 150 Millionen Jahren vom afrikanischen Kontinent ab. Dank der so entstandenen isolierten Lage konnte sich die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln, für die Madagaskar bekannt ist. Die Landschaft ist geprägt von einer Hochebene, in deren Mitte der höchste Berg der Insel, der Maromokotro (2876 m), liegt.
Von den Regenwäldern, die die Hauptinsel vor ihrer Besiedlung vermutlich nahezu komplett bedeckten, sind heute noch etwa vier Prozent übrig. Stattdessen ist das Landschaftsbild aufgrund intensiver Brandrodung für Ackerbau und Viehhaltung heute geprägt von Savannen. Aufforstungsbemühungen sind bisher kaum erfolgreich. Die Tierwelt Madagaskars zeichnet sich durch zahlreiche nur dort vorkommende Arten aus. Hierzu gehören etwa die katzenähnlichen Fossas oder die nachtaktiven Lemuren. Affen sowie Giftschlangen gibt es auf der Insel nicht. Viele Tierarten sind durch die andauernde Zerstörung ihres Lebensraums bedroht.
Gesellschaft und Politik auf Madagaskar
Madagaskar gilt als eines der letzten durch Menschen besiedelten Gebiete der Welt. Schätzungen zufolge erreichten die ersten afrikanischen und asiatischen Siedler um 350 v. Chr. die Insel. Portugiesische Seefahrer entdeckten die Insel am 10. August 1500. Im 18. Jahrhundert entstand mit dem Königreich der Merina der erste moderne Staat auf Madagaskar. Ende des 19. Jahrhunderts erklärte Frankreich trotz großer Widerstände Madagaskar zur französischen Kolonie, um Grafit abzubauen und Plantagen zu errichten. Die Madagassen wehrten sich in den folgenden Jahrzehnten erfolglos gegen die französische Militärherrschaft. Seine Unabhängigkeit erlangte Madagaskar 1960 zurück. Heute zählt die Republik Madagaskar etwa 26,3 Millionen Einwohner (Stand 2018). Amtssprachen sind Malagasy und Französisch. Seit den 1920er Jahren treten regelmäßig Fälle von Pest auf Madagaskar auf. Darüber hinaus kommen Malaria und Lepra vor. Laut WHO und UNICEF hat weniger als jeder zweite Madagasse Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Inselstaat gilt als Entwicklungsland.