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Kundus

Kundus ist die Hauptstadt der Provinz Kundus in Afghanistan. Kundus wird hauptsächlich von Tadschiken und Usbeken bewohnt.

Kundus picture alliance / dpa

Kundus liegt im Nordosten Afghanistans in der gleichnamigen Provinz und in der Nähe der Grenze zu Tadschikistan. Die Stadt hatte im Jahr 2017 rund 170.000 Einwohner. Die Einwohner stammen hauptsächlich aus Regionen Usbekistans und Tadschikistans sowie aus der Bevölkerungsgruppe der Paschtunen, einem Volk aus Süd- und Zentralasien.

Kundus hat eine lange Geschichte aufzuweisen. Bereits Alexander der Große organisierte hier im Jahre 330 v. Chr. einen Feldzug. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte die Stadt jedoch insbesondere nach den Terroranschlägen des 11. September 2001. Kundus spielte im folgenden Anti-Terror-Krieg der USA gegen die Taliban eine entscheidende Rolle. Dort und in der gesamten Kundusregion fanden insbesondere im Jahre 2015 starke Auseinandersetzungen zwischen den Taliban und der afghanischen Bevölkerung um die Vormacht innerhalb des Ortes statt. Innerhalb von vier Tagen konnte die afghanische Regierung mit Unterstützung der amerikanischen Luftwaffe die Stadt zurückerobern. Dabei wurde jedoch ein Krankenhaus getroffen, das von den Ärzten ohne Grenzen geleitet wurde.

Vier Jahre war Kundus während des Kriegsgeschehens in Afghanistan der deutschen Bundeswehr unterstellt, welche versuchte, die Region zu stabilisieren. Da mit Ablauf des Jahres 2014 der NATO-geführte ISAF-Einsatz in Afghanistan beendet wurde, zog auch die Bundeswehr die letzten Soldaten aus der Region ab. Wirtschaftlich gesehen wartet die Region um Kundus mit Baumwolle, Weizen und Mais auf.

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