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Abgasskandal

Automobilhersteller haben versucht, eine EU-Verordnung zur Abgasregulierung zu umgehen. Der Skandal zog weite Kreise in der Automobilbranche.

Abgasskandal picture alliance / Zoonar

Am 15. Januar 2013 verabschiedete die Europäische Union eine Verordnung, die technische Einrichtungen in Kraftfahrzeugen, die einer Regulierung der Abgasemissionen dienen sollten, verboten. Nur rund zweieinhalb Jahre später, am 18. September 2015, wurde öffentlich bekannt, dass sich die Volkswagen AG dennoch illegal solche Vorrichtungen zunutze gemacht und somit die Bestimmung umgangen haben soll. So wurde in bestimmte Motorenmodelle Software eingeschleust, die es dem deutschen Konzern ermöglichte, die vorgeschriebenen Abgasrichtlinien auf dem Prüfstand zu erfüllen, diese jedoch im regulären Straßenverkehr nicht einzuhalten. Der Skandal gelangte zunächst in den Vereinigten Staaten an die Öffentlichkeit und erregte im Herbst des Jahres 2015 großes Aufsehen. Stand anfangs nur die Volkswagen AG im Kreuzfeuer der Kritik, weitete sich der Skandal später zunehmend auch auf andere Konzerne aus und brachte ans Licht, dass sich viele Hersteller illegaler Methoden zur Abgasregulierung bedienten. Die Geschehnisse zogen schließlich derart weite Kreise, dass letztlich die gesamte globale Autoindustrie in eine schwere Krise schlitterte. Manager wurden entlassen und zahlreiche Prozesse wurden geführt.

Welche Automarken sind vom Abgasskandal betroffen?

Wie weiter oben bereits erwähnt, stand zu Beginn des Abgasskandals vor allem die Volkswagen AG unter Kritik. Mittlerweile weiß man jedoch, dass auch die Marken Audi und Porsche geschummelt haben. Ebenfalls betroffen sind Fahrzeugmodelle der Marken Skoda und Seat, die dem VW-Konzern angehören. Es ist schwierig zu bestimmen, welche Modelle oben genannter Hersteller betroffen sind; ebenso bleibt die genaue Anzahl von betroffenen Autos eine Dunkelziffer. Schuld an diesem Umstand ist zum Teil, dass die Hersteller mitunter Anschuldigungen dementieren und unter Verschluss halten.

Der Abgasskandal und seine Folgen

Als Konsequenz des Skandals haben zahlreiche Kunden, die sich von den entsprechenden Konzernen betrogen fühlen, Klagen bei Gericht eingelegt. Der Bundesgerichtshof entschied 2021, dass betroffene Käufer grundsätzlich einen Anspruch auf Schadensersatz haben. Außerdem wurden Unternehmen wie Volkswagen und Audi zu Strafzahlungen wegen fahrlässiger Aufsichtspflichtverletzungen verpflichtet.