„Niemand kann mich besuchen”Nachbar verrammelt den Weg – Oma Irmintraut (91) kommt nicht mehr raus

von Felix Balß und Sebastian Stöckmann

Sie ist in ihrem eigenen Zuhause gefangen.
Die 91-jährige Irmintraut kann ihr Haus in Bergisch Gladbach nicht mehr verlassen, weil ihr Nachbar den Weg verrammelt hat. Und dafür nennt er nicht mal einen Grund.

Weg zu Irmintraut Fuchs’ Haus vom Nachbarn mit Traktor zugestellt

„Es ist einfach ‘ne Katastrophe”, sagt Irmintraut Fuchs zu RTL. „Ich weiß nicht, warum. Es gibt keinen Grund.” Für die Rentnerin gibt es kein Durchkommen mehr: nicht zu Fuß und mit dem Auto schon gar nicht. Denn die einzige Straße zum Haus ist versperrt: Der Nachbar der Rentnerin hat Ketten und Schlösser angebracht und sogar einen Traktor in den Weg gestellt. „Niemand kann mich besuchen.”

Alles ging „plötzlich – von einem Tag auf den anderen”, berichtet Irmintraut Fuchs. „Ich war rausgefahren, wollte mit einkaufen und kam zurück und stand vor dem Traktor.”

Offenbar keine Baugenehmigung für Haus in Bergisch Gladbach

Besonders schlimm für Irmintraut Fuchs: Gegen das Gebaren ihres Nachbarn ist sie machtlos. Weil für das Haus der Rentnerin wohl keine Baugenehmigung vorliegt, wird es bis heute nur geduldet. Und daher hat sie kein Notwegerecht – sonst könnte sie ihr Grundstück vermutlich weiterhin über das des Nachbarn verlassen.

Mit Hacke und Spaten richtet ihr Sohn Robin einen 300 Meter langen Trampelpfad wieder her – die einzige Verbindung zur Außenwelt. Doch für seine Mutter sei es „hochgefährlich”, dort entlangzugehen.

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Umstrittener Weg könnte demnächst der Stadt Bergisch Gladbach gehören

Der Fall landet zweimal vor Gericht. Dem Urteil von Ende Juni zufolge ist der Umweg durch den Wald zumutbar – und falls Irmintraut Fuchs jetzt die gesperrte Straße betritt, droht ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro.

Ihre Hoffnung ruht jetzt auf Immobilienmakler Heinz Hinterecker. Er will vermitteln „alle zusammentrommeln, um eine Lösung zu finden” Die Behörden hätten bereits Unterstützung signalisiert. „Die Stadt will den Weg widmen. Das heißt, dann ist er öffentlich”, sagt Hinterecker.

Wenn alle Nachbarn zustimmen, könnte der Weg künftig der Stadt Bergisch Gladbach gehören. Folglich dürfte ihn jeder nutzen – auch Irmintraud Fuchs.

Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherchen