30 Jahre Berlin/Bonn-GesetzVor 30 Jahren wurde Bonn von der Bundeshauptstadt zur Bundesstadt - und immer noch sind Ministerien dort angesiedelt

Sie ist die Wiege der Bundesrepublik: Bonn. Hier wurde das Grundgesetz besiegelt. Nach dem Mauerfall löst Berlin die Stadt am Rhein als Hauptstadt ab. Damit wechselt auch der Hauptsitz der Regierungsgebäude. Schlecht für Bernd Bracklow. Der Friseur lebt seit 60 Jahren hier. Er meint: „Der Umzug habe dem Zentrum geschadet“.

Geschichtlicher Hintergrund

1994: Im alten Plenarsaal in Bonn wird das „Berlin/Bonn-Gesetz" verabschiedet. Das regelt unter anderem den Umzug der Bundesministerien. Davon haben sechs ihren Hauptsitz noch in Bonn. Die restlichen acht in Berlin, mit Zweitsitz in der NRW-Stadt. Mehr als zehn Milliarden Euro hat der Wechsel damals gekostet. Und auch heute noch müssen die Mitarbeiter zwischen beiden Standorten pendeln. Das kritisiert der Bund der Steuerzahler NRW: Die Dienstreisen würden pro Jahr rund 20 Millionen Euro kosten.

Bonner Oberbürgermeisterin verteidigt Doppelsitz

Das sieht die Bonner Oberbürgermeisterin anders. Erst im April wurden neue Eckpunkte vorgestellt. Das Ziel: Die Stadt am Rhein als zweites bundespolitisches Herzstück zu stärken. Unter anderem soll es als UN-Standort und als Zentrum für Cybersicherheit ausgebaut werden.