Temperaturen an die 40 Grad: So kommen Sie entspannt durch den Sommer

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Bei der aktuellen Hitze hilft eins am besten: Abkühlung.

Nachdem wir inzwischen ja seit April im gefühlten Dauersommer sind, rollt nun die erste richtige Hitzewelle auf uns zu. Denn während es in den letzten Monaten nur selten richtig heiß war, wird Deutschland in Sachen Temperaturen schon bald zu einer Ü-30-Zone. Den bisher heißesten Tag des Jahres erlebten wir in diesem Jahr bereits am 29. Mai mit 34,2 Grad in Lingen in Niedersachsen. Jedoch wird dieser Wert schon bald deutlich überschritten.

Vor- und Nachteile der Hitzewelle

Mit Spitzenwerten von bis zu 37 Grad liegt nun die heißeste Phase des Jahres vor uns, die gleichzeitig auch immer häufiger von tropischen Nächten (also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad) begleitet sein wird. Besonders dramatisch ist diese Entwicklung vor allem in der Nordhälfte, wo es in den letzten Wochen außergewöhnlich trocken war und die Natur inzwischen im extremen Trockenstress ist und an Flüssen und Bächen verbreitet Niedrigwasser herrscht. Tipps, wie Sie am besten über die heißeste Zeit des Jahres kommen, verrät Ihnen ntv-Meteorologe Björn Alexander im Interview.

Wann wird es tagsüber am heißesten?

Die höchsten Temperaturen des Tages werden bei diesen Wetterlagen in der Regel zwischen 14 und 18 Uhr erreicht. Schon alleine deswegen sollten wir in dieser Tageszeit die körperlichen Aktivitäten so weit wie möglich einschränken. Zumal besonders in den westlichen Landesteilen die Ozonbelastung deutlich zulegen wird. Zudem ist in der prallen Sonne ab der Mittagszeit der UV-Index und damit die Sonnenbrandgefahr hoch bis sehr hoch.

Sonnenliebhaber oder Regentänzer?

Aber wie stehen Sie zu den aktuellen Temperaturen? Können Sie gar nicht genug von der Sonne haben oder freuen Sie sich schon wieder auf kühlere Tage? Stimmen Sie jetzt in unserem Online-Voting ab!

Wie können wir uns vor der heißen Mittagssonne schützen?

Wer sich länger in der Sonne aufhält, dem sei neben der Sonnencreme (Lichtschutzfaktor 30 und mehr!) auch eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille empfohlen. Außerdem sollten Sie natürlich viel trinken und auch auf das Essen nicht ganz verzichten. Am besten ist eher die leichte Kost. Denn sowohl Dehydration als auch Unterzuckerung sind in diesen - für den Körper sehr anstrengenden Zeiten - nicht ratsam. Kühles Wasser über die Handgelenke hingegen schon. Ebenso wie beispielsweise das Lutschen von Eiswürfeln. Das macht die Hitze etwas erträglicher. Das gilt ebenfalls für den Sprung ins kühle Nass der Seen und Badeanstalten. Jedoch nicht mit vollem Magen oder überhitzt, da beides den Kreislauf kollabieren lassen kann.

Wie kommen wir durch die tropischen und mitunter schlaffeindlichen Nächte?

Die kühlste Tageszeit ist im Sommer in der Regel zwischen 2 und 7 Uhr. Das sollten wir ausnutzen und entsprechend nachts lüften. Also: noch rasch einen Insektenschutz vors Fenster und alles auf, was geht. Gleichzeitig macht es Sinn, die Hitze tagsüber möglichst draußen zu halten. Ab dem Vormittag gilt somit: Schotten dicht, Jalousien runter und Vorhänge zu. Jedes Grad, das wir am Tage draußen lassen, hilft uns, dass die nachfolgende Nacht angenehmer wird. Außerdem kann es hilfreich sein, feuchte Handtücher ins Schlafzimmer zu hängen, die für Verdunstungskühle sorgen.

Was tun gegen die Trockenheit im Garten?

Das Bewässern mit Sprengern am besten morgens oder abends durchführen. Tagsüber sorgen Sonne und die heißen Temperaturen nämlich für eine rasche Verdunstung. Auch können die Wassertropfen auf den Blättern wie ein Brennglas wirken und so den Pflanzen schaden. Gleichzeitig ist nun die Zeit gekommen, Kleinsäuger, Insekten und Vögeln Wasser anzubieten. Das gilt insbesondere in städtischen Bereichen. Vogeltränken (auch am Balkon) können sehr hilfreich sein. Im Garten helfen flache Tränken nicht nur den Vögeln durch den Hitzesommer. Auch Igel benötigen jetzt, wo das Wasser in Gräben und Tümpeln immer weniger wird, Unterstützung. Ebenso leiden junge Bäume unter der Trockenheit. Denn sie wurzeln noch nicht so tief und vertrocknen, wenn sie nicht gewässert werden. Der ein oder andere Eimer Wasser bringt dann auch das satte Grün in die Blätter zurück.

Wie ist es um die Waldbrandgefahr bestellt?

Die nimmt mit dem Hitzesommer neuerlich zu und bringt es schon bald wieder verbreitet auf Stufe 3 bis 5 von 5. Die Situation ist also weiterhin sehr angespannt. Rauchen, Grillen und offenes Feuer sind im Sommer im Wald ohnehin untersagt. Doch in der momentanen Phase ist die Gefahr im Vergleich zu einem Durchschnittssommer nochmals dramatischer. Ebenfalls sehr gefährlich sind weggeworfene Glasflaschen oder auch nur Glasscherben. Denn diese können wie ein Brennglas wirken und die extrem trockene Streuauflage in den Wäldern rasch entzünden. Das gilt ebenso für trockenes Gras oder Äste beim Kontakt mit einem heißen Katalysator.