„Spielstraße auf Zeit" heißt das irre ProjektDamit Kinder spielen können: Hemer will Bürgern erlauben, Straßen zu sperren

Kinder spielen auf einer temporären Spielstraße
Kinder spielen auf einer temporären Spielstraße (Archivbild).
deutsche presse agentur

Einmal in einer Spielstraße leben, mit der Kreide einfach so auf den glatten Steinen herummalen dürfen, rennen, spielen, toben. Was für viele Kinder aufgrund der Verkehrssituation vor der eigenen Haustür nicht möglich ist, will die Stadt Hemer (NRW) nun möglich machen: Bürgerinnen und Bürger sollen nämlich Anträge stellen können, Straßenabschnitte kurzfristig als Spielstraße zu deklarieren. Das heißt: Autos dürfen hier dann zeitweise gar nicht mehr fahren!

Irres Projekt für glücklichere Bürger

„Spielstraße auf Zeit“ nennt sich das Projekt, was noch skurril anmutet, aber vielleicht Nachahmer finden wird. Von April bis Oktober kann die Spielstraße auf Zeit für einen Wochentag zwischen 14 Uhr und 18 Uhr beantragt werden. Kommt die Genehmigung, heißt das: „Autos raus und Kinder rein“. Um die Aufstellung von Schildern und Barrikaden kümmert sich die Stadt Hemer.

Die gesperrte Straße darf dann von den Kindern genutzt werden: Für Kindergeburtstage oder aber normale Spielaktivitäten mit Kreide, für Ball und Hüpfspiele, Fangen, Verstecken und was Kinder noch so gerne machen.

Ausgeschlossen von solchen Anträgen sind allerdings Hauptstraßen sowie Straßen mit Linienverkehr. Natürlich dürfen Krankenwagen- und Rettungsfahrzeuge weiterhin noch durch die Straße fahren.

Wer jetzt denkt: Moment! In einer Spielstraße darf ich doch mit dem Auto fahren, der irrt. Das Zeichen mit dem Kind, dem Erwachsenen, einem Ball und einem Auto auf blauem Grund kennzeichnet einen verkehrsberuhigten Bereich. Sie werden fälschlicherweise „Spielstraßen“ genannt. In einer echten Spielstraße dürfen die Autos nicht mehr fahren. (eon)