Preußen Münster rockt jetzt die 2. Liga!
Und ich flenne wie der kleine Junge, der ich damals war
Wie soll ich denn jetzt noch arbeiten?
Tach, Münster hier. Da, wo ich wech komme. Da, wo man mit Titus, Fahrrad und Preußen sozialisiert wird. Geht früh los, alles. Eigentlich schon vor der Geburt. Und immer wieder neu. So wie heute. Nach 33 Jahren ist der SC Preußen Münster 06 e. V. wieder zweitklassig. Ich werd‘ nerblo. Und ich habe Pipi in den Augen.
Proiiißen! Sagt man so - meint man auch so
Verdammt, ich habe noch Henry Acquah gesehen. Gegen Schalke damals in der Saison 1990/91. Nach zwei Jahren 2.Liga ging es damals schon wieder runter. Es war die letzte Saison in der 2. Bundesliga meiner Preußen, oder eigentlich: Proiiißen! Sagt man so. Meint man auch so.
Weiß noch, wie die drei Fans aus Schweinfurt damals schuldbewusst einen Schnüdel-Aufkleber im Gästeblock auf die rostigen Stangen geklebt haben.
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Ich wollte Ansgar Brinkmann heiraten, wenn ich groß bin
Hing jahrelang mit meinen Augen an Ansgar Brinkmanns Waden. Wollte den heiraten, wenn ich mal groß bin. Gerd Roggensack sollte Trauzeuge werden. Oder Ulli Gäher. Oder alle eigentlich. Fiffi Gerritzen sowieso.
Ist dann anders gekommen. Privat wie sportlich. Privat auf jeden Fall besser so (nix für ungut, Ansgar). Und sportlich? Nennt man wohl Durststrecke. Ewige Durststrecke.
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Auch Erfolgs-Coach Hildmann würde den Bayern absagen
Bis heute. Heute steigt Preußen nach vielen dramatischen Anläufen wieder auf. Durchmarsch vom „Shithole“ Regionalliga über Liga 3 in die spätestens jetzt stärkste 2. Liga aller Zeiten. Sascha Hildmann (kommt als Bayern-Trainer leider auch nicht in Frage – hat in Münster einfach bessere Perspektiven) kommen noch vor dem Abpfiff die Tränen, schüttelt sich auf seinem Trainer-Thron.
Spätestens da brechen auch bei mir die Dämme. Ich flenne wie der kleine Junge, der ich damals war. Als die Rude Boys schon Rude Boys waren. Immer geil. Immer am Anschlag.
Als das Stadion mehr oder weniger immer noch das Stadion war, das es jetzt ist. Zumindest noch. Nach gefühlt 100 Jahren Entscheidungszeit steht der Umbau ja.
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Nächste Saison mit dem Skateboard ins Rheinenergie-Stadion
Und ich muss jetzt auch umbauen. Innerlich. Brauche literweise Pinkus. Sonst kann ich auf keinen Fall heute mehr arbeiten. Schreiben kann ich schon jetzt nicht mehr. Konnte ich das jemals, fragen sich jetzt vielleicht ein paar Witzbolde. Ist mir aber sowas von egal.
Nächste Saison geht es gegen den HSV, gegen Hertha – und gegen den 1. FC Köln. Ins Rheinenergie-Stadion kann ich dann easy von mir mit dem Rad hin. Oder mit dem Skateboard. Geiler geht‘s nicht.
