Pilotprojekt in der Domstadt

In Köln gibt es jetzt Strom aus dem Bordstein – damit sollen E-Autos geladen werden können

Neuheit in Köln: In der Domstadt wurde heute (25.4.) ein Pilotprojekt vorgestellt. Zu tun hat es unter anderem mit einem Bordstein. Aber auch um Mobilität und Klimaschutz geht es.

Ziemlich unscheinbar sind an zwei Straßen in Köln Steckdosen im Bordstein eingesetzt worden. Strom sozusagen direkt aus dem Bürgersteig. E-Autos sollen damit geladen werden können. Das Projekt wurde heute vorgestellt. Für die Nutzer ist es kostenlos. Entwickelt wurde der Ladebordstein vom Rüstungskonzern Rheinmetall. "Wer Energiewende ernst meint, der darf nicht nur dafür sorgen, dass die Bevölkerung elektrische Fahrzeuge kauft, sondern er muss auch dafür sorgen, dass es eine Ladeinfrastruktur gibt", so Christoph Müller, Leiter der Division Power Systems der Rheinmetall AG.

Stadt will „Mobilität der Zukunft“ vorantreiben

Und so funktioniert es: E-Autofahrer parken ihren Wagen, halten eine Karte an den Bordstein, schließen das Ladekabel an und der Strom fließt. Pro Vorgang dauert das je nach Batteriegröße zwischen zwei und 6:45 Stunden. Vorteil: Dadurch soll Platz eingespart werden. Roman Suthold, ADAC Nordrhein): "Wir brauchen ganz viele Möglichkeiten, im öffentlichen Raum Ladepunkte aufzustellen. Und da dürfen wir nicht so viel Platz wegnehmen. Gerade wenn es eng wird auf Fußwegen. Wir können nicht den Fußgängern den Platz wegnehmen oder den Radfahrern. Da hilft natürlich so eine Bordstein Lademöglichkeit sehr." Bei Hochwasser schalten sich die Geräte übrigens automatisch ab. Schneit es, so hat der Ladebordstein eine integrierte Heizung. Der Strom stammt aus dem Netz, das auch Straßenlaternen und Ampeln speist. "Der Stadt Köln ist es wichtig, dass wir hier die Gestaltung der Mobilität der Zukunft aktiv vorantreiben. Dazu gehört Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern, aber eben auch die technische Verbesserung und damit eben die Elektromobilität voranzubringen. Das tun wir hier und haben einen ganz wichtigen Meilenstein wieder in die Umsetzung gebracht“, erklärt Ascan Egerer Beigeordneter für Mobilität in der Stadt Köln. Weiter sagt er: „Wir haben auch seitens der Stadt ein Programm aufgelegt für 1.400 Ladepunkte und dafür zehn Millionen Euro im Haushalt.“

400.000 E-Ladesäulen fehlen

Zwar ist die Zahl der Ladepunkte in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Eine aktuelle Studie besagt aber, dass knapp 400.000 fehlen. Nach einem Jahr will die Stadt Köln Fazit ziehen. Dann zeigt sich: Ob es in den nächsten Jahren noch mehr Orte geben kann, an denen Strom aus dem Bordstein kommt.