„Ich werde nicht aufgeben“

Trotz Gesichtslähmung: NBA-Star liefert 50-Punkte-Gala ab

Philadelphia 76ers' Joel Embiid speaks during a news conference after Game 3 in an NBA basketball first-round playoff series against the New York Knicks, Thursday, April 25, 2024, in Philadelphia. (AP Photo/Matt Slocum)
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel machte Joel Embiid seine Erkrankung öffentlich
MS, AP, Matt Slocum

Es war ein Kampf gegen Gegner und Krankheit!
Joel Embiid (30) war der gefeierte Mann des Spiels. Der Supertstar Philadelphia 76er führte sein Team mit einer 50-Punkte-Gala zum 125:114-Sieg im NBA-Achtelfinale gegen die News Yorks Knicks. Was die keiner wusste: Der NBA-MVP spielte mit einer Gesichtslähmung.

NBA-Superstar macht Gesichtslähmung öffentlich

Das verriet er erst auf der Pressekonferenz nach der Partie. Seine Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen offenbarte Embiid, dass ihn derzeit nicht „nur“ ein malades Knie plagt: Seit kurzem leide er auch unter einer milden Form der Bell-Lähmung, erzählte er.

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Die Bell-Lähmung, auch idiopathischen Fazialisparese genannt, ist ein plötzlich auftretendes Schwächegefühl auf einer Seite des Gesichts. Ausgelöst wird dies durch eine Funktionsstörung des Gesichtsnervs – Nervus facialis -, was in Folge einer Infektion geschehen kann.

Embiid: Lähmung beeinträchtig teilweise meine Sicht

„Es ist ziemlich lästig, wissen Sie, mit der linken Seite meines Gesichts, meinem Mund und meinem Auge. Also ja, es war hart“, sagte Embiid, und verriet auch, dass die Lähmung teilweise seine Sicht beeinträchtigt: „Aber ich gebe nicht auf, also muss ich weiterkämpfen. Es ist unglücklich. Aber das ist keine Entschuldigung. Ich muss weitermachen.“

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Embiid hat bereits eine schwierige Saison hinter sich. Nach einer Knie-OP im Februar war er zwei Monate ausgefallen und erst kurz vor den Play-offs zurückgekehrt. Im ersten Spiel in New York fiel der Center dann nach einem Dunk unglücklich auf sein Knie.

Hoffnung auf Genesung für Embiid

Nun kommt auch noch die Bell-Lähmung dazu. „Ich glaube, es begann ein oder zwei Tage vor dem Spiel in Miami (im Play-in-Turnier/d. Red.), und ich hatte schlimme Migräne und dachte, es sei nichts“, berichtete Embiid. „Ich hoffe nur, dass es so bleibt. Ich habe ein schönes Gesicht. Ich mag es nicht, wenn mein Mund in die andere Richtung zeigt.“

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Die Prognose bei einer Bell-Lähmung ist tatsächlich recht gut: In 85 Prozent der Fälle bildet sich die Erkrankung innerhalb von drei Wochen zurück, bei weiteren zehn Prozent erfolgt zumindest zu eine teilweise Rückbildung nach drei bis sechs Monaten.

„Ich werde nicht aufgeben"

Doch auch volles Vertrauen in sein Knie hat Embiid nach eigenen Aussagen weiterhin nicht. „Ich versuche einfach, weiter zu pushen. Wie ich schon sagte, ich werde nicht aufgeben. Selbst auf einem Bein werde ich es weiter versuchen.“

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Das sei keine Ausrede: „Ich muss immer besser und besser und besser spielen“, sagte Embiid. „Heute Abend hatte ich Glück. Ich habe ein paar Würfe getroffen.“ Zur Einordnung: Mit 50 Zählern hat der Sixers-Center einen Karriererekord für die Play-offs abgeliefert.

Wie viele Punkte wären wohl ohne Gesichtslähmung möglich gewesen? (sid/wwi)