Knöllchenflut durch private Anzeigensteller

Mehr Anzeigenhauptmeister im Land - Immer mehr Privatpersonen zeigen Falschparker an

Nie war es leichter, jemanden anzuschwärzen. Handy raus, Foto schießen und per App den Falschparker anzeigen. Die sogenannten Drittanzeigen, also Anzeigen, die Privatpersonen stellen, werden immer mehr, auch wenn die meisten Parkverstöße weiterhin die Ordnungsämter anzeigen. Auch Frank Grabe aus Gelsenkirchen hat Erfahrungen mit selbsternannten Anzeigenhauptmeistern gesammelt. Seit 20 Jahren wohnt er auf Schalke, hat schon an die 500 Knöllchen bekommen.

Immer mehr private Anzeigen wegen Falschparkens

In immer mehr Städten nimmt die Zahl solcher Anzeigen drastisch zu. Alleine in Bochum gab es in diesem Jahr fast 3000 Privatanzeigen wegen Falschparkens. Ein Knöllchen kostet schnell mal bis zu 55 Euro. Und das spült Geld in die Stadtkasse, bringt aber auch bürokratischen Aufwand mit sich. Denn ist eine Anzeige einmal raus, muss die Stadt tätig werden.

Nicht alle Städte finden den Trend deshalb gut. Die Stadt Bochum schreibt heute auf RTL WEST Anfrage: "Es wird als nicht hilfreich angesehen, wenn Bürger „Privatpolizei“ spielen. Hintergrund für das Anzeigen von falsch geparkten Fahrzeugen sind mitunter Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Ähnliches, die die Stadt Bochum nicht fördern oder unterstützen möchte.“