Lesung mit den Krimi-Cops

Papier statt Pistole - Düsseldorfer Polizisten schreiben Krimis

Die Deutschen lesen am liebsten Krimis. Es gibt düstere, blutige, aber auch eher lustige. Gemeinsam haben sie aber alle: Mord, Totschlag und Ermittlungen. Wer könnte darüber besser schreiben als echte Polizisten? Das haben sich auch mehrere Beamte aus Düsseldorf gedacht.

Polizisten schreiben Krimi-Reihe

Sie schreiben zusammen die selbsternannten Krimi-Cops und das schon seit Jahren Kriminalgeschichten. Einer von ihnen ist Carsten Rösler, er erinnert sich: „Man hat nach dem Dienst zusammengesessen und dann ist wieder irgendwas Lustiges passiert während der Schicht. Es passieren ja nicht immer nur schlimme Sachen, passieren auch mal lustige Sachen. […] Dann hat man sich einen Kalauer nach dem anderen um die Ohren gehauen, hat irgendwann einmal gesagt: Eigentlich müsste man das mal alles aufschreiben." Gesagt - getan: Inzwischen sorgen die Krimi-Kops seit 17 Jahren nicht nur auf den Straßen für Recht und Ordnung, sondern auch in ihren Romanen. Dort sind Hauptkommissar Stuhlmann - genannt Struller - und sein jüngerer Kollege Jensen im Einsatz. Die Fälle sind frei erfunden. Aber immer wieder landen echte Alltags-Anekdoten der Polizisten leicht abgewandelt in den Büchern. Und auch das Ermittlerduo hat gewisse Ähnlichkeiten mit seinen Schöpfern. „Unser Praktikant, der Christian Jensen - wir waren ja damals alle noch sehr, sehr frisch fertig. […] Und das war natürlich so ein bisschen an uns angelehnt. Und der ältere Ermittler, der Erfahrene, das war so unser Dienstgruppenleiter, der Klaus Sticke gewesen. Der wirklich auch vom Klamottengeschmack immer ein bisschen grenzwertig war. Und das haben wir dem auch auf den Leib geschrieben.", so Polizist Ingo Hoffmann. „Zahltag“ ist mittlerweile schon der achte Roman der Krimi-Cops. Dabei ist Humor den Beamten das Wichtigste. Im Fokus soll nicht der düstere Teil der Kriminalarbeit stehen.

Aus Kollegen werden Autoren

Eigentlich sind die Krimi-Kops zu viert. Geschrieben wird immer gemeinsam - Handlung, Charaktere und vor allem der Mörder werden vorher besprochen, so Carsten Rösler: „Wie so ein Kettenkrimi. Also der eine nimmt sich das Skript, schreibt weiter und mailt es an alle anderen. Dann sind alle wieder auf dem aktuellen Stand. Und dann, wer Zeit hat, wer eine Idee hat, schreibt weiter. „Wenn die Cops nicht weiterwissen, ziehen sie einen besonderen Joker: Die eigenen Kollegen. „Wenn wir Fragen haben, wo uns so ein Kollege mit Fachkenntnissen weiterhelfen kann, dann rufen wir den an und dann hilft er uns auch. Bei DNA-Spuren - kann man die da und da sichern, Geht das? Da kriegen wir Antworten, die helfen uns.", so Klaus Stickelbroeck.

Krimi-Cop nur als Hobby

Die Krimireihe gibts ab elf Euro. Weitere Bände sind auch geplant - wenn es die Zeit zu lässt. Denn das Schreiben ist und bleibt ein Hobby. Die Krimi-Cops sorgen ja nicht nur in ihren Büchern für Recht und Ordnung. Sondern vor allem auf den Düsseldorfer Straßen.