Startschuss für KI-Radarüberwachung Hauptbahnhof Mönchengladbach testet neues Überwachungssystem
Die Kriminalität im Land nimmt zu und auch das Unsicherheitsgefühl bei den Bürgern steigt. Gerade im Bereich von Bahnhöfen fühlen sich viele Menschen unwohl. Deshalb gibt es in Mönchengladbach ein Pilot-Projekt. Radartechnik und Künstliche Intelligenz (KI) sollen den Hauptbahnhof sicherer machen. Und die Privatsphäre von Menschen wahren.
Radarsystem liefert keine Bilder, sondern „Farbspektren“
Radarsensoren überwachen den Platz der Republik in Mönchengladbach. Künstliche Intelligenz, kurz KI, soll dann aus den Daten erkennen, ob Menschen in Gefahr sind. Und die Polizei alarmieren. So sollen künftig die Beamten schneller vor Ort sein, wenn es Ärger gibt. Auch in der Vorhalle des Bahnhofs gibt es Radarsensoren. Dort befinden die sich allerdings neben Kameras, die nur im Notfall zugeschaltet werden können.
Dieses Radarsystem liefert keine Bilder wie aus einer Überwachungskamera. Die aufgezeichneten Bewegungen werden in Form von sogenannten Farbspektren gezeigt: Ganz anonym. Dafür muss die KI erstmal lernen, was die aufgenommenen Muster bedeuten. Ob es sich um einen Angriff oder eine normale Bewegung handelt. Die Kosten für dieses Projekt liegen angeblich bei rund 3,5 Millionen Euro. Hans-Günter Hirsch von der Hochschule Niederrhein sieht bei der Entwicklung dieses Projektes allerdings auch Schwierigkeiten: „Die Problematik ist erstmal, dass man im Vergleich zu anderen Signalformen wie Sprache oder Bilder, bei denen man sehr große Materialien hat, hier bei Radarsignalen noch nicht auf große Datenmengen zurückgreifen kann. Das heißt, wir müssen in unserem Projekt hier auch hingehen und auch tatsächlich erst mal Datenmaterial erstellen." Hierfür sollen rund um den Bahnhof entsprechende Situationen nachgestellt werden. Das Ziel ist es, mit diesem neuen System die Sicherheit zu erhöhen. Das Ganze befindet sich aber noch in der Entwicklung. Bis es einsatzbereit ist, wird es noch Jahre dauern. Dann müssen Politiker erst einmal entscheiden, ob das System überhaupt eingesetzt werden darf.