Bundesweiter Schlag gegen Luxus-Schleuser
Reiche Chinesen und Araber zahlen angeblich hohe Summen für dauerhaften Aufenthaltstitel
Mit Gewalt verschaffen sich Beamte Zugang zu einer Villa. Am frühen Morgen in Solingen. Vom Besitzer fehlt aber jede Spur. Er soll einer der Köpfe einer mutmaßlichen „Luxus-Schleuser-Bande“ sein. Die hat offenbar rund 350 Menschen aus dem Ausland ein Leben in Deutschland ermöglicht. Auf illegalem schnellen Weg.
Vor allem Chinesen und Arabern war das viel Geld wert: Bis zu 350.000 Euro sollen für eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis geflossen sein. Ermittler konnten mit geschleusten Menschen noch nicht sprechen. Hendrik Timmer von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat in Sachen Motiv aber eine Vermutung: „Das gute Bildungssystem, das gute Gesundheitssystem und das sind so die Vorteile, dass man gerne in Deutschland leben möchte.“
Razzia in acht Bundesländern
Eintausend Beamte sind in acht Bundesländern im Einsatz. Sie nehmen 10 Menschen fest. Sichern in Wohn- und Geschäftsräumen Beweismaterial. Sie finden auch 450.000 Euro in bar. Zwei Burgen in der Eifel werden ebenfalls bei der Razzia durchsucht.
Rechtsanwälte im Verdacht
Die Hauptverdächtigen: Zwei Rechtsanwälte aus dem Kölner Raum. Die Aufenthaltsgenehmigungen ließen sie sich offenbar über die Städte Solingen, Kerpen und den Rhein-Erft-Kreis besorgen und haben dafür laut Staatsanwaltschaft Mitarbeiter bestochen. Auch ein Angestellter vom Kreis Düren soll mitgemacht haben. Er wurde festgenommen.