Achtung, Verwechslungsgefahr!

Bernstein-Schaben im Anflug: Sind die Insekten genauso gefährlich wie Kakerlaken?

Die Bernsteinschabe fühlt sich im Garten besonders wohl
Die Bernsteinschabe breitet sich aufgrund der Klimaerwärmung mittlerweile auch in deutschen Gärten aus.
Imago Entertainment, Imago

Wenn im Sommer Fenster und Türen offenstehen, verirren sich regelmäßig Insekten ins Haus oder die Wohnung.
Neben Wespen, Spinnen oder Fliegen sind das immer häufiger auch Bernsteinschaben. Da diese den ungeliebten Kakerlaken zum Verwechseln ähnlich sehen, lösen sie bei vielen Panik aus. Wir verraten euch, wie ihr beide voneinander unterscheidet und wie ihr die Krabbler wieder los werdet.

Klimawandel ist dafür verantwortlich, dass sich die Bernsteinschabe auch in Deutschland ausbreitet

Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen auch in den mittel- und nordeuropäischen Ländern langsam, aber stetig. Dadurch breiten sich auch bei uns immer mehr Insekten aus, die wir bislang eher aus dem Urlaub in südlichen Ländern kannten. Dazu zählt auch die Bernsteinschabe, die seit einigen Jahren immer häufiger in Deutschland zu finden ist.

Steigen die Temperaturen auf 30 Grad und höher, können sich die Schaben besonders gut vermehren. Denn dann verläuft die Entwicklung der kleinen, harmlosen Krabbler schneller. Angelockt vom Licht finden sie meist schnell den Weg von den Gärten ins Haus.

Die gute Nachricht: Obwohl die Insekten nicht schön aussehen, sind sie harmlos. Denn anders als Kakerlaken, mit denen sie häufig verwechselt werden, übertragen sie keine Krankheiten. Da sich die Insekten - im Gegensatz zur Deutschen Schabe, wie Kakerlaken auch genannt werden - nicht an unseren Essensvorräten vergehen, vermehren sie sich aber nicht in Haus und Wohnung.

Lese-Tipp: Fälle häufen sich: Warum Dengue-Fieber sich vermehrt in europäischen Ländern wie Italien ausbreitet

Jetzt ist eure Meinung gefragt

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Wie ihr Bernstein-Waldschaben und Kakerlaken unterscheiden könnt

Bernstein-Waldschaben haben helle braune Flügel. Ihr Halsschild ist einfarbig braun und leicht schimmernd. Die Beine haben wenige und kurze Dornen. Die Kakerlake hingegen ist in der Mitte dunkelbraun bis schwarz. Zudem ist sie mit drei Zentimetern Länge deutlich größer als die Waldschabe, die gerade einmal anderthalb Zentimeter misst. Außerdem hat die Deutsche Schabe rechts am Nackenschild zwei graue Streifen.

Und noch eine Besonderheit weisen Bernstein-Waldschaben auf: Sie können fliegen. Da sie vor allem am Tag und in der Dämmerung aktiv ist, fliehen sie auch nicht vor Licht. Ganz anders als Kakerlaken: Sie sind sehr lichtscheu und verkriechen sich blitzschnell unter Möbeln oder hinter dem Vorhang, sobald ihr das Licht einschaltet.

Darüber hinaus sind Kakerlaken Schädlinge. Sie fressen Essensvorräte und frische Pflanzen. Ihr Kot kann außerdem Asthma und Ekzeme verursachen. Ganz im Gegensatz zu den Waldschaben: Diese ernähren sich von Pflanzenmasse und helfen auf diese Weise bei der bei der Bildung von Humus.

Lese-Tipp: Nerv-Thema Wespen! Acht Strategien, die euch die Biester vom Leib halten

Im Video: Was hilft wirklich gegen Mückenstiche?

Mit diesen Tipps haltet ihr Waldschaben und Kakerlaken aus der Wohnung fern

Anders als bei der Kakerlake ist bei Bernstein-Waldschaben kein Schädlingsbekämpfer nötig.

Stattdessen solltet ihr folgende Tipps beherzigen, um die Krabbler aus eurer Wohnung fernzuhalten:

  • Pflanzt Lavendel, Zitronenmelisse, Rosmarin oder Salbei auf dem Balkon oder vor dem Hauseingang an. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen mögen die Schaben nicht.

  • Fliegengitter an den Fenstern verhindern, dass die Schaben in die Wohnung fliegen.

  • Solltet ihr im Garten einen Komposthaufen haben, so solltet ihr diesen so weit wie möglich entfernt vom Haus positionieren.

  • Lagert frisches Obst und Gemüse im Sommer nach Möglichkeit im Kühlschrank.

  • Bringt den Bio- und Restmüll bei warmen Temperaturen täglich raus. (nri/jho)

Lese-Tipp: Flöhe in der Wohnung: Effektive Tipps gegen die Plagegeister