Gebührenexplosion ab 2025?ARD plant, Rundfunkbeitrag auf bis zu 25 Euro zu erhöhen

Die ARD plant damit, den bundesweiten Rundfunkbeitrag unter Umständen auf bis zu 25 Euro im Monat zu erhöhen. Das geht aus einem internen Strategiepapier hervor. Die Rundfunkanstalt kalkuliert den Bedarf der Öffentlich-Rechtlichen ab 2025 mit unterschiedlichen Szenarien – bei allen werden Haushalte künftig tiefer in die Tasche greifen müssen.
Teuer-Szenario: Könnte der Rundfunkbeitrag tatsächlich um knapp sieben Euro steigen?
Die ARD-Chefs um Intendant Kai Gniffke (62) planen offenbar, den Rundfunkbeitrag unter Umständen auf bis zu 25,19 Euro monatlich zu erhöhen. Ein entsprechendes Dokument des Rundfunkverbunds ARD liegt dem „Business Insider“ vor, zunächst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Demnach schwebt der ARD für den Zeitraum von 2025 bis 2028 vor, den Beitrag um bis zu 6,83 Euro anzuheben. Das wären knapp 33 Prozent mehr - über ein Drittel.
Bei dieser bislang unbestätigten Prognose handelt es sich allerdings um das teuerste von drei potenziellen Szenarien, die in dem Papier durchgespielt werden. Zwei günstigere Varianten rechnen mit einem monatlichen Rundfunkbeitrag von 21,58 bzw. 20,48 Euro für denselben Zeitraum. Grundlage der Ergebnisse ist offenbar eine ARD-eigene Kalkulation des ÖR-Bedarfs unter „aktualisierten Annahmen“.
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Auch Branchenverband fordert teureren Rundfunkbeitrag - Rekordeinnahmen zum Trotz
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte jüngst ebenfalls eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Aktuell muss jeder Haushalt in Deutschland 18,36 Euro im Monat für ARD, ZDF und Deutschlandradio zahlen.
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Im Jahr 2023 soll das kombinierte Budget von ARD, ZDF und Deutschlandradio über 10 Milliarden Euro betragen – das ist ein neuer Rekord. Dies hat das Kölner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) berechnet. Zuletzt wurden die Rundfunkgebühren erst 2021 angehoben: von 17,50 auf nun 18,36. Die aktuelle Beitragsperiode läuft noch bis Ende 2024.
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Für was zahlen wir den Rundfunkbeitrag und wie wird über die Höhe entschieden?
Der Beitrag finanziert mehrere Säulen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland: Die ARD, mit den Landesrundfunkanstalten und dem gemeinsamen Programm „Das Erste“, das ZDF, Deutschlandradio und außerdem 14 Landesmedienanstalten, die für die Aufsicht des privaten Rundfunks zuständig sind. Ihren Bedarf geben die Anstalten an die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF) weiter, die diesen dann überprüft. Der letztendliche Rundfunkbeitrag muss dann von den Landesparlamenten mehrheitlich festgelegt werden.
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Tatsächlicher Beitrag ab 2025 noch ungewiss - Nachbarland setzt Gegentrend
Auf welchen Rundfunkbeitrag es ab 2025 also hinausläuft, bleibt weiter abzuwarten. Doch schon jetzt ist klar: Der 25-Euro-Hammer aus dem Papier wäre ungeachtet aller Umstände eine historische Gebührenexplosion, der deutsche Haushalte im Jahr zusätzlich rund 82 Euro kosten würde.
Übrigens: In Österreich sinkt der Beitrag für den ORF künftig von 22,50 Euro auf 15 Euro. Das beschloss die Regierung in Wien erst in dieser Woche. Ein Trend-Hammer in die genau andere Richtung also. (lmc)