Verspätung. Fehlender Service. Milliardenverlust.
Ärger um „Erfolgsbeteiligung“ für Bahn-Beschäftigte
Verspätungen, jede Menge Streiks und dann auch noch ein dickes Minus: Trotz mieser Jahresbilanz will die Deutsche Bahn rund 42.000 Beschäftigten Boni für 2023 auszahlen. Laut eines Medienberichts beläuft sich die Summe auf einen Betrag in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe.
Extra-Kohle trotz Krise
Die Bahn ist so unpünktlich wie nie. Auch heute kam es am Kölner Hauptbahnhof wieder zu Verspätungen. Kein Wunder, dass immer mehr Kunden unzufrieden sind. Als wäre das nicht genug, hat der Staatskonzern zuletzt auch noch ordentlich Miese gemacht: 2,4 Milliarden Euro. In Berlin scheinen die Verantwortlichen aber zufrieden zu sein: Kommenden Donnerstag erhalten Zehntausende Bahn-Mitarbeiter eine „Erfolgsbeteiligung“. Reisende reagierten heute in der Domstadt mit gemischten Gefühlen. „Den Mitarbeitern gönne ich es, ansonsten finde ich es unverschämt“, sagte eine Frau.
Bahn zahlt Boni in Millionenhöhe
Rund 42.000 Beschäftigte dürfen sich über das Extra-Geld freuen. Sie erhalten im Schnitt eine niedrige fünfstellige Summe, also mindestens 10.000 Euro brutto. Insgesamt zahlt die Deutsche Bahn einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, so eine NDR-Recherche. Die Bahn verteidigt den Bonus. Die Auszahlung stände Tarifkräften und leitenden Angestellten vertraglich zu, weil selbstgesetzte Ziele erreicht wurden. „Mitarbeiter, die sich das ganze Jahr für die Bahn einsetzen, die unter schwierigen Bedingungen arbeiten müssen, haben einen Anspruch darauf, finanziell belohnt zu werden“, sagte DB-Sprecher Achim Stauß.
Gesetzliches Boni-Verbot für Vorstand
Der Vorstand geht übrigens leer aus. Die Bahn hatte in Zeiten der Strompreisbremse mehr als 50 Millionen Euro vom Staat erhalten. In diesem Falle bestehe ein gesetzliches Boni-Verbot für Geschäftsleitung und Aufsichtsorgane. Das gilt aber nur für Mitglieder der ersten Führungsebene. Der Rest hat die umstrittene Sonderzahlung kommende Woche auf dem Konto.