"Lauter Mädels sind dann da. Tupperparty wunderbar", heißt es im Tupperware-Lied. Doch jetzt ist die Luft raus.Die US-Firma Tupperware ist überschuldet, hat Insolvenz angemeldet. Und ein Tupper-Seufzer geht durch's Land. Denn gefühlt hat jeder dieses wohlgeformte Hartplastik in der schon legendär vollgestopften Tupper-Schublade. Es sammelt sich an über die Jahre, auch wegen hoher Qualität und Langlebigkeit. Tupper hält sich eben.
Doch warum kann sich das Unternehmen dann nicht halten? Eben weil es sich kaum weiterentwickelt hat. Die Tupperpartys machten zwar jahrzehntelang Spaß, Anfang des Jahrhunderts gab es im Schnitt jeden Tag mehr als 4000 allein in Deutschland. Doch das Konzept Direktverkauf ist mittlerweile out. "Das Internet können wir eben nicht weg ignorieren, sondern hier hätte Tupperware schon sehr viel früher auf digitale Prozesse setzen können. Der Onlineshop wurde in Deutschland beispielsweise erst 2018 eingeführt", sagt Marketing-Expertin Shyda Valizade-Funder. Die Kunden von heute sind es gewohnt, Produkte online zu kaufen und schnell geschickt zu bekommen. Da möchte niemand auf eine Party und dann noch mal auf die Lieferung warten.
Tupperware macht über den Direktverkauf aber immer noch 90 Prozent seines Umsatzes – und der ist jedes Jahr gesunken, von 2,7 Milliarden US-Dollar 2013 auf nur noch 1,2 Milliarden 2023. Jetzt sucht Tupperware einen Käufer für das Unternehmen. Um die Marke zu retten. Vielleicht müssen die Partys dann doch noch nicht eingetuppert werden.