Diese Aufnahmen entstehen kurz nach den Schüssen in der Nacht zu Montag.
Die Polizisten leisten erste Hilfe, die 12-jährige hat lebensgefährliche Schussverletzungen. Wie aber konnte dieser Einsatz so eskalieren? Auch die Menschen in Bochum rätseln darüber.
"ich habe schon Gänsehaut gekriegt. Und es war schon so, dass ich dachte, man muss doch irgendwie einen anderen Ausweg finden. Man hätte sich ein anderes Vorgehen gewünscht. Aber es kommt wie gesagt, immer auf die Lage drauf an. Auf ein Kind zu schießen ist echt nicht in Ordnung. Auch wenn sie vielleicht eventuell das Leben bedroht hat. Die Frage ist halt, ob das auch stimmt."
Als das gehörlose Mädchen aus seiner betreuten Wohngruppe verschwunden war, suchten die Polizisten nach ihr, denn sie ist auf lebenswichtige Medikamente angewiesen. Die Beamten klingeln bei der ebenfalls gehörlosen Mutter.
"Die Kollegen haben mit der Mutter kommuniziert. Zeit-gleich haben sie in der Wohnung das Mädchen gesehen. Kolle-gen aus Bochum sind dann in die Wohnung reingegangen und dann hat sich das Mädchen offensichtlich mit zwei Messern bewaffnet, ist auf die Kollegen losgegangen."
Die Mutter des Mädchens beschreibt unserem Reporter die Situation so gut wie möglich aus ihrer Sicht:
"Die Mutter beschrieb mir, dass sie zunächst zu Boden gerissen wurde, als sie die Tür öffnete. Ihre Tochter wollte ihr zu Hilfe eilen. Dann fielen die Schüsse."
Nach einer stunden-langen Not-OP soll der Zustand der 12-Jährigen jetzt stabil sein.
Laut Polizei hat einer der Beamten einen Taser gegen die 12-Jährige eingesetzt, ein zweiter zugleich seine Pistole. Was sich wirklich abgespielt hat, ermittelt jetzt eine Mordkommission. Geleitet von der Polizei Essen und nicht Bochum - aus Neutralitätsgründen. Die muss nun auch klären, ob der Einsatz der Schusswaffe nötig oder vielleicht sogar unverhältnismäßig war!