Mehr als 40 Meter hoch, und bis zu 100 km/h schnell. Die Achterbahn „Stardust Racers“ im neuen Freizeitpark vom Medienkonzern Universal in Florida ist spektakulär. Und offenbar auch gefährlich.
Obwohl die Anlage erst im Mai diesen Jahres eröffnet wurde, kommt es nun zu einem mysteriösen Drama: Der 32-jährige Kevin Rodriguez Zavala wird nach der Fahrt bewusstlos in seinem Sitz gefunden.
Maria saß wenige Reihen vor Kevin in der rasend schnellen und beliebten Achterbahn. Die Fahrt verlief normal, sagt sie. Doch dann sah sie, wie Parkmitarbeiter den bewusstlosen Mann aus seinem Sitz befreien, auf seinem T-Shirt war Blut, erzählt sie. Der junge Mann stirbt wenig später an seinen Verletzungen.
Wie es ist, wenn aus Spaß innerhalb weniger Sekunden tödlicher Ernst wird, weiß Claudia Walker. Ihre Tochter ist 2014 in einem Vergnügungspark in Hassloch, Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen. In diesem Fahrgeschäft wird Amber mitgerissen und tödlich verletzt.
Denn ein 23-jähriger Student hat das Fahrgeschäft damals bedient – erst zum zweiten Mal. Drei Mitarbeiter des Parks werden angeklagt und zu Geldstrafen verurteilt.
In Deutschland sind solche Unfälle zum Glück selten, Fahrgeschäfte müssen einmal im Jahr auf Herz und Nieren geprüft werden, bestätigt TÜV-Chef Joachim Bühler.
Auffällig: Ebenfalls in Orlando, also in der Stadt wo auch die Achterbahn „Stardust Racers“ steht, stürzt in einem anderen Freizeitpark vor drei Jahren der 14 Jahre alte Tyre Sympson in den Tod. Inzwischen steht fest: Der Junge hätte gar nicht mit dem Fahrgeschäft fahren dürfen, er war 45 Kilo zu schwer. Die Familie bekommt Schmerzensgeld in Millionenhöhe.
Doch wie ist es zum Unglück der Achterbahn „Stardust Racers“ gekommen? Stand hier auch Profit vor Sicherheit? Waren die Kräfte während der Beschleunigung der Achterbahn einfach zu groß? Schließlich saß Kevin im Rollstuhl. Der etwas dürftige Obduktionsbericht bestätigt die Todesursache.
Bisher tappen die Ermittler noch im Dunkeln, was ganz genau passiert ist. Die Achterbahn in Orlando, die übrigens die deutsche Europapark-Familie Mack hergestellt hat, bleibt vorerst geschlossen. Der Hersteller hat auf unsere Anfrage nicht reagiert.