Sie sind bekannt für ihre Wälzlager, die Maschinen ermöglichen sich zu drehen. Schaeffler und seine Mitarbeiter produzieren für die Industrie solche Motor- und Getriebeteile, auch für Autos. Aber die Geschäfte in der Industrie schwächeln. Das Unternehmen will sparen, auch am Personal. Allein 2.800 Stellen in Deutschland, das an zehn Standorten. Auslöser ist auch eine Fusion.
„Ich würde sagen, die Übernahme war teuer für Schaeffler-Verhältnisse. Mehrere Milliarden zu stemmen ist nicht einfach für ein zwar großes, aber eben auch kein riesiges Unternehmen“, sagt Autoanalyst Jürgen Pieper.
Das deutsche Traditionszulieferunternehmen reiht sich ein. Den Anfang hat er durch reifen bekannt gewordene Zulieferer Continental im vergangenen Jahr gemacht. Das hannoversche Unternehmen will 7.150 Stellen reduzieren, 40 Prozent in Deutschland. Im Januar folgte ZF mit bis zu 14.000 Stellen in Deutschland. Der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch ist mittlerweile bei mehr als 7.000 Jobs. Die Gründe und Probleme sind vielfältig: Getriebebauer müssen umdenken, für E-Autos sind andere Motoren gefragt. Und dann kommt noch der Kostendruck dazu.
„Schon seit den Merkel-Jahren erodiert ja die Qualität Deutschlands als Produktionsstandort. Die Infrastruktur ist schlecht, die Steuern sind hoch, Energie ist teuer, Bürokratie wuchert. Und das treibt halt immer mehr Unternehmen ins Ausland“, sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
Auch in den Unternehmen sehen Beobachter Fehler. „Ich glaube viele haben die Krise in Zentraleuropa und auch in China unterschätzt. Viele haben auch falsche Produkte gebracht. Manche brauchen viel zu lange mit ihren Produkten am Markt“, sagt Pieper. Eine Industrie, geprägt von einzelnen Teilen und Modulen, muss also Wege finden, den Wandel zu schaffen.