Wenn Evie Toombes etwas Essen möchte, dann geht sie dafür nicht in die Küche.
„Dieser Schlauch geht also in eine große Vene über meinem Herzen, und technisch gesehen esse ich damit durch meine Venen, was mich am Leben hält."
Evie kam mit einem offenen Rücken zur Welt, die Nerven zu ihren Beinen, Blase und Darm sind beeinträchtigt, 2017 bekommt sie dann auch noch die Diagnose Gastroparese – Magenlähmung. Ihr Magen kann sich nicht richtig entleeren, weswegen sie Nahrung nicht richtig aufnehmen kann.
Doch Evie hat sich trotzdem ein großes Stück Freiheit erkämpft: Sie ist erfolgreiche Springreiterin, hält seit ihrem 13. Lebensjahr Vorträge an Schulen, um über unsichtbare Krankheiten aufzuklären. 2021 verklagte sie den Arzt ihrer Mutter auf Schadensersatz. Laut Evie hätte sie nämlich niemals
geboren werden dürfen. Der Arzt habe ihrer Mutter nicht empfohlen, vor der Schwangerschaft wichtige Nahrungsergänzungsmittel, wie Folsäure, einzunehmen – was das Risiko für einen offenen Rücken bei der Geburt gemindert hätte. Evie bekam recht – und den Anspruch auf einen Schadensersatz in Millionenhöhe.
Und sie hat dank des sogenannten Hickman-Katheders ein großes Stück Lebensqualität zurückgewonnen. Darüber wird Evie ernährt – beziehungsweise mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die ihr Körper braucht.
„Ich glaube, ich hatte Panik, als ich mit der Sondenernährung anfing, dass sie mein Leben ruinieren würde. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass sie mir mein Leben zurückgeben würde. Das ist also die
Maschine, die mich am Leben hält."
Trotz ihrer schwierigen Vergangenheit behält Evie ihren Humor – zum Beispiel hat sie statt eines Infusionsständers manchmal einen Kleiderbügel dabei – der lässt sich einfach leichter transportieren.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Evie Toombes/Caters News, BBC, Metro.co.uk