Johannes Haller hat auf Ibiza ein erfolgreiches Business aufgebaut. Er vermietet am Hafen Yachten und Wassersport-Spielzeuge. „Wir arbeiten viel, viel mehr, als wir damals in Deutschland noch gelebt haben“, sagt er. Aber es fühlt sich nicht wie Arbeit an. Das zeigt sich auch im Umgang mit seinen Kunden. Selbst ausgefallene Wünsche erfüllt er, wenn das Budget stimmt. „Wir haben tatsächlich so ein spezielles Thema. Alles so im Barbie Wonderland Style ist“, erzählt er. Ein Dekoteam schmückt die Boote entsprechend. „Im Luxusbereich darfst du dir keine Fehler erlauben.“ Für Johannes Haller zahlt sich der Einsatz aus. Mit seiner Tochter Haley Sue und seiner Frau Jessica wohnt er in einem schicken Penthouse in Traumlage. Jessica ist mit knapp einer Million Follower eine der bekanntesten Influencerinnen Deutschlands. Doch die 35-Jährige, die im Frühjahr wochenlang nichts gepostet hat, hört heute auf die Warnzeichen ihres Körpers. Daher war sie auch nicht beim Interview dabei. Im Mai nannte sie den traurigen Grund für ihre Auszeit: „Ich habe starke Depressionen bekommen. Ich habe Panikattacken bekommen, ich habe Angstzustände bekommen.“
Monatelang versteckt Jessica ihre Gefühle hinter einem strahlenden Lächeln. Sie redete sich ein: „Ich habe mir immer wieder eingeredet, ich darf mich nicht schlecht fühlen, weil ich habe ja alles. Wir haben ein unglaublich tolles Unternehmen, was funktioniert. Meine Tochter ist gesund und munter. Ich habe meinen Ehemann, der für mich sorgt.“ Um wieder gesund zu werden, suchte Jessica professionelle Hilfe. Sie lässt sich drei Monate lang in einer Klinik behandeln. Für Johannes Haller verschiebt sich die Definition von Luxus: „Wenn die Familie nicht funktioniert, dann funktioniert alles andere auch nicht“, sagt er. „Und das habe ich relativ schnell erkannt und bin echt total froh, denn diese Zeit hat uns auch so viel Ärger gebracht. Man hat sich. Wir haben so viel miteinander gesprochen. Ich war auch in der einen oder anderen Sitzung mal mit dabei.“
Johannes hat auf Ibiza gelernt, das Positive zu sehen. Er zieht seine Schlüsse daraus. „Weniger arbeiten ist ein ganz großer, ist ein ganz großer Wunsch. Ich arbeite gerne. Ich liebe Menschen. Ich ich liebe meinen Beruf. Und das geht natürlich einher mit Zeit“, erklärt er. „Aber wir machen es einfach gern. Und ich glaube deswegen, es soll sich noch weniger anfühlen wie Arbeit.“