Urlaub auf See: Kreuzfahrten so beliebt wie nie
Noch nie haben so viele Deutsche eine Kreuzfahrt unternommen - letztes Jahr waren es rund 3,7 Millionen - Tendenz steigend! Aber was passiert eigentlich HINTER den Kulissen von so einem monströsen Schiff? Was wenn sich jemand an Bord komplett daneben benimmt? Das und Was sie garantiert nicht über Kreuzfahrten wussten: Kapitän Simon Böttger hat uns die Geheimnisse bei einem exklusiven Rundgang verraten!
Es ist ein Phänomen der Kreuzfahrt. Das Winken.
Das ist die Schiffshupe – und so ein kleiner Knopf – bringt so einen lauten Sound hervor. Allerdings ist DAS nicht alles, was wir heute erfahren. Kapitän Simon Böttger nimmt unserem Reporter Ralf Benkö mit auf die Mein Schiff 3 und gewährt ihm einen exklusiven Einblick in Räume, die ein Gast noch nie zu Gesicht bekommen hat.
Wir befinden uns hier auf der 2. Brücke. Das ist eine Notbrücke.
Und wir beantworten Fragen, die sich jeder Passagier schon mal gestellt hat!
Seit März 2018 ist Simon Böttger einer der Kapitän der Mein Schiff Flotte. Er wacht über 15 Decks, 2506 Passagiere und 1002 Besatzungsmitglieder. Und zeigt uns direkt einer der sonst verschlossenen Räume: die Arrest- Kabine. . .
Unsere Security würde das Ganze von außen dann überwachen.
Das ist ja ein Mysterium um Kreuzfahrtschiffe, das es vielleicht auch eine Zelle gibt.
Zelle an Bord?
Da hat man hier verzichtet.
Keine Zelle dafür aber eine Standard-Innenkabine ohne Fenster. Gläser, Kaffeemaschine und jeglicher Komfort werden entsorgten. Damit sich die Person nicht selbst verletzten kann!
Wie oft kommt es zu solchen Situationen?
Ganz, ganz selten. Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Ich bin seit 5 Jahren Kapitän und in diesen Jahren mussten wir 1. Mal einen Gast hier festsetzten.
Doch es geht noch düsterer. Das sogar Tote hier sicher sind und wo diese gelagert werden? Verrät uns Kapitän Simon später noch.
Wie wichtig Sicherheit an Bord ist – zeigen diese Bilder. Vor dem Auslaufen der "Independence of the Seas" in Florida vor ein paar Tagen, sorgt ein heftiger Sturm plötzlich für Panik unter den Passagieren.
Um das Herzstück: den Pool, hier auf dem Mein Schiff 3 vor Sturm und Wellengang zu schützt, gibt es auch hier eine Sicherheitsmaßnahme. OT Simon Böttger
Aber über diese Länge von 25 Metern könnte sich.
Bei Seegang tatsächlich eine kleine Welle bilden, die dann auch bricht. Um dann sozusagen das zu verhindern, haben wir hier die besondere Möglichkeit, den Pool einfach in.
Zwei zu teilen. Das heißt, wir können eine Trennwand jetzt, die jetzt gerade mit Luft gefüllt wird, füllen und und da sieht man, dass sie sich dramatisch hoch.
Genau da kommt jetzt.
Diese Trennwand hoch.
Damit das Wasser also nicht wie in einem Wasserglas hin und her schwappt, stabilisiert diese Trennwand den Pool. Doch genug mit Insiderwissen. Was interessiert die Passagiere an Bord denn wirklich? Unser Reporter Ralf Benkö hört sich um.
Sie haben beobachtet, wenn man in einer gewissen Region ist, gibt es auch ähnliche Speisen?
Ja, genau. Das man das dann schon ein bisschen anpasst an die Region.
Werden die Speisen wirklich an die Region angepasst oder sogar vor Ort gekauft? Zusammen mit Hotel-Manger Lothar König wirft unser Reporter ein Blick in die Küche. Stolze 30. 000 Teller werden am Tag herausgebracht.
Wie oft kommt es dann vor das sie was auf den Markt kaufen?
Auf dem Markt gar nicht. Also das wird von den Menge her gar nicht ausreichen.
Alle Lebensmittel – sogar die exotischen Früchtchen, werden also vorab angeliefert. Wie viele Tonnen Lebensmittel das Kreuzfahrtschiff für 10 Tage braucht, kennen sie aus den Durchschnittswerten der vorherigen Fahrt. Heute werden rund 190 Tonnen Lebensmittel verladen. Die auf Herz und Niere zunächst geprüft werden.
Probiert die Ananas.
Gut aber braucht noch ein paar Tage Nachlagerung.
Übrigens laut einer Studie nehmen Kreuzfahrtteilnehmer in einer Woche rund 2 Kilo zu. Genug mit Kulinarik – denn dieser Herr interessiert sich für die Crew und ihre Freizeitmöglichkeiten.
Ich kenn selber welche, die auf Kreuzfahrtschiffe gearbeitet haben, also wirklich Freizeit weniger.
Hat die Crew wirklich keine Freizeit? Wir lüften das Geheimnis und zeigen: So mancher Crewbereiche könnte von der Optik her eigentlich auch Passagierbereiche sein. Hier auf dem Sonnendeck kann sich die Besatzung zurückziehen und ihre Pause auf Sonnenliegen oder eben in Hängematten verbringen.
Der Freiraum ist wichtig, um am nächsten Tag wieder da zu sein.
Weil die Mitarbeiter sind zwischen vier und neun Monaten hier an Bord. Ununterbrochen. Es gibt die Sieben Tage Woche bei uns und da braucht man natürlich auch diesen Rückzug und diese, diese Erholungsphasen, die sind ganz wichtig.
Außerdem darf sich die Crew auch in den Passagierräumen aufhalten und sogar im Fitnessstudio der Gäste trainieren. Natürlich gibt es dennoch ein Gym NUR für die Crew.
Von der Crew zurück zum Kapitän Simon Böttger - der zeigt uns jetzt einen Raum, von dem kaum einer weiß, dass er existiert, der aber extrem wichtig ist! OT Simon
Wir befinden uns auf der sogenannten 2. Brücke. Das ist sozusagen eine Notbrücke.
Man hat während des Baus dieses Schiffes oder auch beim Design des Schiffes alle möglichen verschiedenen Schadensszenarien zu den durchgespielt. Und es ist so konstruiert, dass wir eigentlich immer aus eigener Kraft zum nächsten sicheren Hafen gelangen müssen.
Für den Fall, dass die Brücke – also die Kommandozentrale, wegen Feuer oder anderen Gründen ausfällt gibt es eine zweite Brücke! Apropos Schutz: Ganze 700 Kameras sind in den öffentlichen Bereichen angebracht, die das bunte Treiben auf dem Schiff bewachen. Trotzdem sollen laut Studien im Schnitt rund 20 Personen im Jahr über Bord gehen. Dieser Zahl traut Kapitän Simon eher nicht.
Bei uns verschwinden keine Passagiere, keine Gäste. Dieses Schiff ist auch sehr gut überwacht.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand über Bord geht, haben wir Nachtsichtkameras, das ganze Schiff, die ganze Außenseite ist mit Kameras überwacht und dann könnte man auch noch mal im Nachhinein nachvollziehen, ob das wirklich passiert ist. Und wenn wir natürlich auch umdrehen und versuchen, eine Person wieder rauszuholen.
Sogar Tote sind an Bord sicher – oder? Vor ein paar Montane hat das Kreuzfahrtschiff "Celebrity Equinox“ Schlagzeilen damit gemacht: Urlauber stirbt auf Kreuzfahrt – Reederei lagert Mann einfach im Kühlschrank. Hier könnte das selbstverständlich nicht passieren, erklärt uns Kapitän Simon Böttger.
Es kann natürlich auch mal sein, dass natürlich jemand an Bord verstirbt. Auch da sind wir darauf vorbereitet. Wir haben dafür vorbereitete Kühlkammern, wo jemand dann bis zum nächsten Hafen einfach mitgenommen wird und wir.
Dann quasi vom nächsten Hafen einfach nach Hause. Überführt.
Den Kühlraum zeigen, sparen wir uns jezt besser mal. Dafür findet man an Bord diese Sache extra nicht!
Deck 13 haben wir auch nicht. Der Seemann ist ja abergläubisch. Also der 13 ist bewusst.
Hier weggelassen worden.
Übrigens auch wenn der Kapitän an Bord die volle Verantwortung trägt, gibt es dafür auch einen Bonus, den sonst keiner hat!
Also das ist eine Karte, die tatsächlich an Bord des Schiffes nur der Kapitän hat. Hier steht so.
Schön Master drauf, hat nix mit der Mastercard zu tun .
Aber ja, diese Karte hat was Besonderes. Der Kapitän hat sozusagen ein Konto, wo man dann auch Gäste mal einladen kann, wo ich dann quasi auch in unseren exklusiven Bereichen Gäste einladen darf.
Vorzüge hin oder her - dennoch ist ein perfekt funktionierendes Team das Geheimrezept einer jeden Kreuzfahrt. Und für die Seekranken Menschen da draußen haben wir jetzt auch noch einen Tipp. Sollte die See doch mal rauer sein, sind die Innenkabinen in der Mitte unten des Schiffs die ruhigsten bei Seegang. In diesem Sinne Ahoi