Ein kleiner Rückzugsort – mitten in der Regensburger Innenstadt.
„Wir haben hier ein Zelt aufgeschlagen, und es etwas gemütlich gemacht, 010057 damit die Menschen sich sicher fühlen und uns ihre Erfahrungen mit Mobbing anvertrauen. Für die Gespräche, die ich führen möchte, hole ich mir professionelle Unterstützung von Therapeutin Jessica Peters:“
„Also in meiner Praxis erlebe ich immer wieder. Erwachsene, die mir erzählen in den Sitzungen, dass sie erste Mobbingerfahrungen in der Schule hatten und dass sich durch ihr gesamtes Leben gezogen hat.“
Fast 50 % aller jungen Menschen sind von Mobbing betroffen und erleben im Alltag Ausgrenzung, Beleidigungen oder Gewalt. Das zeigt eine Befragung der Aktion Mensch. Trotzdem sprechen fast 80 % der Betroffenen selten oder nie darüber. Wir finden heute überraschend schnell Menschen, die anonym bleiben, aber eben NICHT NICHTS sagen wollen.
„Meine erste Erinnerung ist, dass ich auf der Toilette saß und nicht herauswollte, weil draußen auf dem Gang vor der Tür stand, ein paar Leute und haben, haben. Also ich habe irgendwie so ein Lied gedichtet und es ging immer ums Gesicht. Es ging um meine Nase, dass sie gesagt haben, es sieht aus wie ein Schwein. „
„Beim Volleyballspielen habe ich einen Ball ins Gesicht bekommen und lag dann in der Ecke am Boden. BLITZ Und dann ist es tatsächlich so weit gegangen, dass die Jungs ab einem Punkt dann auf mich eingetreten hatten.“
„Tatsächlich hat Mobbing mich irgendwann in Drogen und Alkohol getrieben. Und dann war ich in diesem Ganzen drin. Ich habe angefangen, mich selbst zu verletzen. „
„Ich hab ne Lippen Kiefer Gaumenspalte und deswegen sehe ich halt einfach ein bisschen anders aus und das hat halt dann zu sehr viel Mobbing einfach generell geführt, was halt grundlos war, weil ich kann ja nichts daran ändern, wie ich aussehe.“
Auch Jessica sitzt früher auf einem anderen Stuhl als heute.
„Auch ich habe in meiner Schulzeit die Erfahrung machen müssen, was es heißt, sozial ausgegrenzt, abgewertet, beschimpft, beleidigt zu werden. Aus professioneller Sicht versucht sie heute zu vermitteln, Mobbing möglichst früh anzusprechen.“
„Also als erste Anlaufstelle kann man sich zum Beispiel im Internet Hilfe suchen, BLITZ Telefonisch sich Hilfe suchen, Nummer gegen Kummer, Krisendienste kontaktieren. BLITZ In der Schule kann man sich an Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter wenden, an Vertrauenslehrer, an Menschen im beruflichen Umfeld, die besonders geschult sind, sei es so was wie Betriebsrat, Personalabteilung, Vertrauenspersonen.
Egal in welcher Beziehung, Beobachtende haben eine wesentliche Rolle.“
„Ich frage mich, wie man richtig helfen kann.“
„Was am allermeisten hilft, ist einfach für die Person da zu sein und einfach zuzuhören.“ „Gibt es denn etwas, was du anderen Betroffenen gerne sagen möchtest, um Mut z machen?“ „Das ist auf jeden Fall besser wird und dass es kein Zustand für immer ist.“
Sprechen hilft, zu verarbeiten: Das machen die Betroffenen uns heute klar.
„Es zeigt ja ganz deutlich, die Betroffenen, die Angehörigen, Die sind ja froh, dass darüber gesprochen wird. Und es darf noch viel, viel mehr darüber gesprochen werden.“
In einem geschützten Raum, wie auch immer der aussieht, funktioniert das. Also können wir unser Zelt wieder abbauen.
Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche