Der zentrale Platz in Cherson. Russi-sche Soldaten haben die Stadt im Süden der Ukraine besetzt, die Einwohner rufen ihnen entgegen: "Geht nach Hause". Dann fallen Schüsse.
(Freistand)
Cut:15 00:00:17
Mindesten ein Mann wird getroffen. Der ukrainische Präsi-dent findet drasti-sche Worte für die Angreifer:
O-Ton
Wolodymr Selenskyj
Präsident Ukraine
1.Ton Cut:18
„Heute haben wir al-le gesehen, wie Sklaven auf freie Menschen geschossen haben. Sie sind Pro-pagandasklaven, die ihr Bewusstsein ge-ändert haben."
Cut:7 00:00:30
Dramatisch ist auch weitzerhin die Lage in der Hafststadt Mariupol. Alle 10 Minuten schlägt hier nach ukrainischen Angaben eine russi-che Rakete ein. Cut:6 Und diese Bil-der, veröffentlicht von dem (Foto) tschechenischen Prä-sident und Putin- Verbündeten, Kady-row, soll tescheche-nische Kämpfer in Mariupol zeigen.
O-Ton
Erich Vad Brigadege-neral a.D.
Cut: 19 00:05:50
"Es bleibt ihnen keine andere Wahl, als die Stadt zu nehmen, sie haben ja ein Ultimatium ge-stellt, sie werden jetzt nach Ablauf des Ultimatum tat-sächlich da rein ge-hen müssen, die Ge-fahr ist groß, dass man da in einen Häu-serkampf gerät, das ist so das Blutigste was man sich vor-stellen kann."
Zum ersten mal wurde auch Odessa am Schwarzen Meer beschossen. Es ist die zweitwichtigste Hafenstadt der Ukraine und damit ein wichtigstes strategisches Ziel für Moskau. Aber auch wenn Selenskyj seine Landsleute zum Widerstand aufruft,
deutet er am Abend in einem Interview einen möglichen Kompromiss bei den Verhandlungen mit Russland an.
Präsident Ukraine
"Wenn man von Veränderungen spricht und diese Veränderungen von historischer Bedeutung sind, müssen wir ein Referendum abhalten, das Volk muss sich zu Wort melden."
(Karte) Das könnte bedeuten, dass Selenskyj bereit ist, über den künftigen Status der russisch besetzten sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk sowie der Schwarz-meer-Halbinsel Krim zu verhandeln. Eine Übergabe der ukrainischen Städte Kiew, Charkiw oder Mariupol an Russland schloss er aber aus. Konkrete Vereinbarungen gibt es aber bislang noch nicht und so stehen den Ukrainern weitere Kriegstage, wenn nicht Wochen bevor.