Lydia glaubt, in Hamburg die perfekte Wohnung gefunden zu haben. Online soll sie bei der Hausverwaltung einen Termin vereinbaren. Die Besichtigung soll kontaktlos ablaufen. Sie wundert sich.
Wir haben den Namen der 32-Jährigen zu ihrem Schutz geändert. Denn hinter der angeblichen Hausverwaltung stecken Betrüger. Es heißt, in der Nähe der Wohnung befindet sich ein Schlüsselschloss. Hierfür bekommt Lydia den Code, um den Schlüssel herauszunehmen und alleine die Wohnung anzuschauen. Angeblich gäbe es Kameras - zur Sicherheit der Hausverwaltung. Alles scheint unkompliziert. "Zum Ende der Woche habe ich dann einen Anruf bekommen, dass ich die Wohnung bekommen habe, weil meine Unterlagen alle gut passten und der Austausch immer so sympathisch war".
Lydia telefoniert mehrfach mit Mitarbeitern der vermeintlichen Hausverwaltung. Dann unterschreibt sie einen Mietvertrag. Sie überweist mehrere tausend Euro und packt schon Kisten. Doch die Hausverwaltung ist plötzlich nicht mehr erreichbar.
"Dann habe ich es einmal mit der Telefonnummer probiert, die ich noch hatte. Die war da gab es kein Freizeichen mehr, hatte die Webseite noch mal getestet, die war auch da. Und spätestens da wusste ich dann, ich habe keine Wohnung."
Die Wohnungen, die Lydia und andere Opfer jeweils besichtigt haben, sind offenbar von den rechtmäßigen Bewohnern zur Untermiete angeboten worden - die Betrüger haben sie gemietet und dann für ihre Zwecke missbraucht.
Lydias Geld hat ihr Geld nie wiederbekommen - und unsere Reporterinnen finden heraus: Es gibt hunderte Geschädigte - und die Betrüger ziehen diese Masche bundesweit ab.
In den Mietverträgen mit den Opfern ist als Vertragspartner unter anderem immer wieder ein Dennis Belsky genannt. Wir spüren den Mann in Essen auf: "Das bin ich nicht.."
Seine Identität ist von den Betrügern geklaut worden.
Wir zeigen dem LKA in Hamburg unsere Rechercheergebnisse.
Christiane Wagner: "Immer gesagt Überweisen Sie kein Geld auf ausländische Bankkonten oder überweisen Sie kein Geld für eine Wohnung, die Sie noch nie in Ihrem Leben gesehen haben und besichtigen durften. Das funktioniert jetzt leider nicht mehr."
Das LKA Hamburg ermittelt nun in rund 120 Verfahren wegen Betrugs.