Für diesen Job muss man definitiv schwindelfrei sein. Spezialisten, unterstützt von Bergführern, hängen am Morgen das 4,88 Meter große Gipfelkreuz in das Seil eines Helikopters – starke Winde erschweren die Aktion auf 2.962 Metern Höhe –, der Pilot bringt das 300 Kilogramm schwere Kreuz dann sicher ins Tal.
Dort sieht man auch den Grund für den ganzen Aufwand. Das Gipfelkreuz ist eigentlich komplett vergoldet, doch inzwischen fast völlig überzogen von einer dicken Schicht von Stickern. Denn zu viele der Gipfelstürmer auf Deutschlands höchstem Berg haben sich in den letzten Jahren mit Aufklebern verewigt. Manche klettern dabei sogar am Gipfelkreuz hoch – eine lebensgefährliche Idee.
Laura Schaper, Bayerische Zugspitzbahn, sagt: „Es ist ein Sicherheitsaspekt, einfach weil das Gipfelkreuz mittlerweile vollständig mit Stickern beklebt ist und die Gäste kaum noch eine freie Stelle finden."
Deswegen hat die Zugspitzbahn bereits ein zweites, kleineres Kreuz aufgestellt – in der Bergstation – als sichere Alternative für Sticker und Selfies.
Vom richtigen Gipfelkreuz werden jetzt alle Aufkleber abgelöst – dann kommt neues Blattgold auf das Kreuz. 500 hauchdünne Blätter. Nach der Restaurierung soll das Gipfelkreuz am 28. November wieder zurückkommen auf die Zugspitze. Pünktlich zum Start der Skisaison. Und dann hoffentlich lange wieder golden glänzen auf Deutschlands höchstem Gipfel.