Einschaltquoten zeigen an, wie viele Fernsehgeräte eine
Sendung in einem bestimmten Zeitraum empfangen haben. Die Daten für die
Einschaltquoten aller Sender erhebt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Die GfK handelt im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF). In der
AGF haben sich öffentlich-rechtliche und kommerzielle Fernsehsender sowie
Streaming-Anbieter zusammengeschlossen. Die Einschaltquoten dienen als eine
Grundlage für die Programmgestaltung der Fernsehsender. Außerdem bestimmen die
Einschaltquoten, wie teuer die Werbung auf einem Sender zu einer bestimmten
Uhrzeit ist.
Wie werden Einschaltquoten bestimmt?
Die Einschaltquoten stellen eine Hochrechnung dar. Grundlage
für diese Hochrechnung ist die Fernsehnutzung in 5.000 ausgewählten Haushalten.
Zur Erfassung der Daten steht in jedem dieser Haushalte ein Messgerät
(GfK-Meter). Jedes Haushaltsmitglied meldet sich mithilfe einer besonderen
Fernbedienung an, wenn es den Fernseher nutzt. Wer nicht mehr schaut, meldet
sich wieder ab. So erfasst die GfK die individuelle Fernsehnutzung aller
Haushaltsmitglieder. In den ausgewählten Haushalten leben insgesamt circa
10.500 Personen. Die Auswahl der Haushalte erfolgt repräsentativ. In welchen
Haushalten diese Messgeräte stehen, ist jedoch geheim. Die aufgezeichneten
Daten übertragen die Messgeräte in der Nacht an die GfK. Bereits am nächsten
Morgen stehen sie den Fernsehsendern zur Verfügung, die Mitglied in der AGF
sind.
Einschaltquoten und Marktanteil: der Unterschied
Einschaltquoten beziehen sich immer auf die Gesamtheit aller
Haushalte, in denen ein Fernseher steht. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese
Fernseher angeschaltet sind. Der Marktanteil drückt aus, wie viele Zuschauer
eine Sendung im Verhältnis zu den anderen laufenden Sendungen sehen. Anhand
eines Beispiels wird der Unterschied deutlich: Es gibt insgesamt zehn
Haushalte, in denen ein Fernseher steht. In zwei Haushalten läuft der
Fernseher. Wenn auf dem einen Fernseher GZSZ (RTL) und auf dem anderen
Fernsehgerät ein anderer Sender läuft, liegt die Einschaltquote für RTL bei 10
%. Der Marktanteil für GZSZ beträgt allerdings 50 %: Die Hälfte aller Zuschauer
sieht das Programm. Den höchsten Marktanteil im deutschen Fernsehen erreichte
das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Das Spiel Deutschland gegen
Argentinien hatte einen Marktanteil von 86,2 %.