Steckbrief: Heinz-Christian Strache
Heinz-Christian Strache ist ein österreichischer Politiker, der als Mitglied der FPÖ zum Vizekanzler ernannt wurde. Er trat nach der Ibiza-Affäre 2019 zurück.
Heinz-Christian Strache ist ein österreichischer Politiker. Er wurde am 12. Juni 1969 in Wien geboren und absolvierte einen steilen Aufstieg bis zum Vizekanzler der Republik Österreich, bevor ihn im Frühjahr 2019 die „Ibiza-Affäre“ zu Fall brachte. Strache wuchs in Wien auf und verbrachte sowohl seine Grundschulzeit wie auch seine Hauptschulzeit im Internat. Die Mutter war Alleinerzieherin. Nach einer Ausbildung zum Zahntechniker und einem abgebrochenen Studium machte sich Strache selbständig. Seit Jugend an gab es Kontakt zu rechten Kreisen. Mit 15 Jahren wurde er Mitglied der Burschenschaft Vandalia.
Heinz-Christian Strache wurde FPÖ-Mitglied und 1991 der jüngste Bezirksrat von Wien. 2004 wurde er FPÖ-Parteiobmann von Wien. Von 2005 bis 2019 saß Strache der Bundespartei der FPÖ vor. Während er ab 2006 als Klubobmann den wichtigsten Flügel der Opposition bildete, wurde er 2017 auch mit Regierungsaufgaben betraut und in der Regierung von Sebastian Kurz zum Vizekanzler gekürt. Ab 2018 erfüllte Heinz-Christian Strache die Funktion des Bundesministers für Öffentlichen Dienst und Sport.
Nicht nur Österreich und Europa erschütterte Mitte Mai die Ibiza-Affäre, auch Strache selbst geriet ins Trubeln und erklärte am 18. Mai 2018 seinen Rücktritt aus der Bundesregierung. Die Regierung selbst konnte sich nicht halten, es kam zu Neuwahlen, bei denen die FPÖ an Stimmen verlor. Straches Parteimitgliedschaft wurde von der Partei ruhend gelegt.
Heinz-Christian Strache ist mit Philippa Strache verheiratet. Auch sie wirkte in der Partei mit und kam unter Veruntreuungsvorwürfe. Zudem wurden ihre immensen Gagen für eine ehrenamtliche Tätigkeit bei einem Tierschutzverein öffentlich. Die österreichischen Bürger reagierten empört. Diese Affäre war jedoch nicht das Ende der Vorwürfe. Mit Verdacht auf Bestechung wurden im Oktober und November 2019 weitere Postenvergaben öffentlich und Strache geriet weiter unter Druck.
Strache wurde das Ibiza-Video zum Verhängnis, jedoch entpuppte sich das Video nur als Gipfel des Eisbergs. Unter dem Wasser tat sich ein wahrlicher Eisblock auf, der sich in den Verfehlungen Straches in Bezug auf die Parteifinanzen und seines mutmaßlichen Lebensstils widerspiegelte.