Heißluftfritteuse von Lidl im Test

Wie schmeckt's mit der Silvercrest Smart XL?

Silvercrest Smart XL auf Küchenzeile
Wir haben die Silvercrest-Heißluftfritteuse Smart XL getestet.
Tobias Hildesheim
von Tobias Hildesheim

Knusprig: Die Lidl-Heißluftfritteuse im Praxis-Check.
Laut Social Media sind nach Küchenmaschinen nun Heißluftfritteusen das große Ding in heimischen Küchen. Wir wollen frittieren, aber bitte ohne Öl. Für die Markengeräte von Ninja, Philips & Co. müssen Hobbyköche aber tief in die Tasche greifen. Doch es gibt Alternativen: Discounter wie Lidl bieten längst hauseigene Heißluftfritteusen zu erschwinglichen Preisen an. Doch sind die ihr Geld wert? Ich schnappe mir die Silvercrest Smart XL und mache den Test.

Discounter-Heißluftfritteuse getestet: Die wichtigsten Informationen

Zunächst werfe ich einen Blick auf die relevanten technischen Daten der Heißluftfritteuse von Lidl:

  • Fassungsvermögen: circa 5,2 Liter

  • Leistung: 2.150 Watt

  • Temperatur: 60 bis 200 Grad Celsius

  • Steuerung: per Touchfeld oder Lidl-App

  • Warmhalte- und Delay-Funktion

  • Optional: Lidl-App-Anbindung per WLAN mit 50 Rezepten

Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.

Das Gerät bietet genug Fassungsvermögen, um eine kleine Familie satt zu bekommen, benötigt auf der Küchenanrichte aber auch Platz: Mit einer Breite von rund 30 Zentimetern, einer Höhe von 32 Zentimetern und einer Tiefe von gut 40 Zentimetern (inklusive Griff und Kabelaufbewahrung) ist der erste Eindruck wuchtig, aber auch edel: Die Steuerung gelingt per Touchfeld oder optional per Smartphone-App, die sich kostenfrei herunterladen lässt. Verbunden wird die Silvercrest Smart XL unkompliziert per WLAN über die App. Zusätzlich zu Einstell- und Startmöglichkeiten ist sie mit 50 Rezepten ausgestattet, wenn ich mal nicht weiß, was ich mit der Heißluftfritteuse kochen soll.

Raumeinnehmend sind allerdings nicht nur die Maße der Silvercrest Smart XL, sondern auch ihr Betriebsgeräusch. Das ist deutlich zu hören und könnte stören, wenn sich die Familie zum Essen trifft. Lieber erst alle zusammenrufen, wenn das Essen fertig ist.

Silvercrest Smart XL: Erster Test mit Pommes und Paniertem

Goldbraune Pommes im Airfryer
Die Pommes werden in der Heißluftfritteuse gleichmäßig goldbraun - von außen kross, von innen schön weich.
Tobias Hildesheim

Was zählt, ist aber nicht die Lautstärke, sondern der Geschmack: Wie werden denn Pommes & Co. in der Discounter-Heißluftfritteuse? Ich fülle den Frittierkorb mit einem 600-Gramm-Beutel Backofen-Pommes. Als Maximum gibt der Hersteller ganze 1,4 Kilogramm an. Im Gegensatz zu einer normalen Fritteuse benötigen die Kartoffelstäbchen kein Öl, das ist bei der Zubereitung auf dem Blech in einem herkömmlichen Backofen aber natürlich genau so.

Ich nutze das voreingestellte Pommes-Programm, das mich in regelmäßigen Abständen daran erinnert, den Korb kurz herauszunehmen und zu schütteln, damit die Pommes gleichmäßig gold-braun werden. Das Ergebnis schmeckt. Außen sind die Stäbchen schön kross, innen genau richtig weich. Mit einem normalen Backofen funktioniert das aber ebenfalls, wenn ich die Pommes regelmäßig auf dem Blech wende.

Haut mich die Silvercrest Smart XL bisher nicht vom Hocker, ändert sich das mit Backfisch und paniertem Hähnchenschnitzel: Ersteren gare ich normalerweise im Backofen, allerdings wird die Unterseite dann eher matschig und das Innere ab und an trocken. Letzteres sorgt unter Garantie für einen mit Fettspritzern überzogenen Herd. Nicht so in der Heißluftfritteuse: In zwei separaten Testdurchgängen lege ich die panierten Leckereien in den Frittierkorb und warte einfach ab. Auf dem Teller dann die große Überraschung: Ohne Wenden und ohne einen Tropfen Öl ist die Panade beidseitig perfekt knusprig geworden, während das Fleisch saftig-zart schmeckt. Ein hervorragendes Testergebnis mit der Silvercrest Smart XL, das ich im Backofen sicher nicht zustande gebracht hätte.

Schafft die Lidl-Heißluftfritteuse auch Ofengemüse?

Silvercrest-Heißluftfritteuse gefüllt mit Gemüse
Wenn ihr Gemüse in der Silvercrest-Heißluftfritteuse Smart XL zubereitet, solltet ihr den Korb nicht zu voll machen, damit sich alles noch gut durchmischen lässt.
Tobias Hildesheim

Am nächsten Test-Abend soll es gesünder zugehen. Ofengemüse mit Kartoffeln, Karotten und Zucchini steht auf dem Plan. Hier füge ich ein Minimum an Öl hinzu und packe den Frittierkorb schön voll. Das erweist sich am Ende als Problem: Das Gemüse lässt sich nicht so gut durchmischen wie Pommes, außerdem verliert es während des Garvorgangs Wasser, das sich unten im Korb sammelt. Nach rund 25 Minuten ist mein Essen gar, aber nur teilweise schön gebräunt. Einige Stücke wurden eher gekocht als gebacken. Große Mengen gare ich also lieber weiter auf dem Blech im Backofen, für kleinere Mengen ist die Silvercrest Smart XL aber eine gute Alternative.

Heißluftfritteusen beim Frühstück?

Der Frittierkorb und das dazugehörige Schubfach sind spülmaschinengeeignet und stehen mir damit am nächsten Morgen zur Verfügung, um Frühstück zu machen. Sogar Eier lassen sich in der Fritteuse kochen, ich nutze sie jetzt aber für klassische Aufbackbrötchen. Gleich folgt das nächste positive Ergebnis: Innerhalb weniger Minuten wird das Backwerk außen knusprig und innen schön warm und weich. Ganz wichtig: Die Brötchen benötigen nur einen Bruchteil der Zeit, die sie in einem normalen Backofen backen müssten. Das ist generell ein großer Vorteil von Heißluftfritteusen: Im Gegensatz zu ihrem Namen handelt es sich bei den Geräten eigentlich um kompakte Heißluftöfen. Sie erreichen durch ihren kleineren Garraum deutlich schneller als normale Backöfen hohe Temperaturen und erhitzen das Essen effizienter und energiesparender.

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Mein Fazit: Wie schmeckt’s mit der Silvercrest Smart XL von Lidl?

Heißluftfritteusen sind keine so große Küchenrevolution wie Küchenmaschinen. Denn zubereiten muss ich die Gerichte trotzdem selbst, die Fritteuse übernimmt nur das Garen. Im Vergleich zum Backofen oder der geruchsintensiven und öltriefenden normalen Fritteuse ist die von mir getestete Silvercrest Smart XL aber eine starke Alternative: Für rund 100 Euro bekomme ich eine Küchenhilfe, die Paniertes rundum perfekt kross und saftig gart sowie Pommes und Brötchen schön knusprig werden lässt. Bei manchen Gerichten sollte man es schlicht nicht mit der Menge übertreiben, um die Zutaten während des Garvorgangs effektiv durchmischen zu können. Als unnötig empfand ich lediglich die App, störend sind das Betriebsgeräusch und die Tatsache, dass das Schubfach merklich warm wird und besser nur am Griff angefasst werden sollte.

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