„Dachte immer, ohne ihn kann ich nicht sein“Depression nach Ehe-Aus - Betty Taube: Ich rutschte in ein tiefes Loch

Betty Taube and Jana Heinisch from Germany's Next Top Model seen at Berlin Fashion Week.

Featuring: Betty Taube
Where: Berlin, Germany
When: 07 Jul 2015
Credit: Brian Dowling/WENN.com
Betty Taube at Berlin Fashion Week
Brian Dowling/WENN.com, BDH/HSS

Man kann den Menschen halt nur vors Gesicht gucken.
Das wird nun auch bei der ehemaligen GNTM-Kandidatin Betty Taube (29) klar. Eigentlich wirkt das Model auf den ersten Blick unbeschwert, bei ihren Fans kommt Betty vor allem wegen ihrer positiven Art so gut an. Sie strahlt wie ein Honigkuchenpferd – immer. Doch was viele nicht wissen: Lange Zeit kämpfte die 29-Jährige gegen schwere Depressionen an. Das erzählt sie nun im Podcast „Unter uns gesagt“.

Ex-GNTM-Star Betty Taube: „Ich konnte nicht mal zur Post gehen oder irgendwas“

Fünf Jahre waren Betty Taube und Koray Günter verheiratet. Sie wirkten glücklich – ja, fast schon wie das perfekte Paar. Doch dann kam die Trennung. Und genau diese soll auch der Auslöser für ihre schweren Depressionen gewesen sein: „Wir waren fünf Jahre verheiratet und ich dachte immer, ohne ihn kann ich nicht sein, deshalb bin ich wahrscheinlich auch in die Depression gerutscht“, gesteht das Model im Podcast. Plötzlich konnte sie das Haus nicht mehr verlassen und selbst vermeintlich normale Dinge, wie den Alltag zu bewältigen, schienen schier unmöglich: „Ich konnte nicht mal zur Post gehen oder irgendwas.“

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Betty Taube verbrachte drei Monate in einer Klinik

2020 verschlechterte sich ihr psychischer Zustand so stark, dass die heute 29-Jährige ihren Mut zusammennahm und bei einer Therapeutin anrief. „Sie hat mich sofort in die Klinik geschickt. Ich wurde anfangs sogar beim Schlafen überwacht, dass ich mir nichts antun kann“, erklärt Betty im Podcast. Und auch wenn das Model nur eine Woche bleiben wollte, wurden ganz schnell drei Monate daraus. Zu stark seien die Traumata gewesen, die sie in sich trug.

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Denn: Die Influencerin ist bei ihrer suchtkranken Mutter aufgewachsen, die dem kleinen Mädchen einiges abverlangt hat: „Meine Mama hat mich misshandelt. Jedes Mal, wenn ich dabei geschrien habe und es jemand mitbekam, sind wir umgezogen. Ich habe jedes Schuljahr die Schule gewechselt“, erinnert sie sich. Eine Last, die kein kleines Kind tragen sollte. So musste Betty ihrer Mutter sogar mehrmals das Leben retten. Das hatte zur Folge, dass die damals neunjährige Betty vom Jugendamt ins Kinderheim gebracht wurde, wo sie getrennt von ihrer Mama aufwuchs. Sie durfte sich damals nicht mal von ihr verabschieden. Doch heute weiß Betty ihre Zeit im Heim jedoch sehr zu schätzen. „Dort durfte ich endlich Kind sein.“

Und so geht es Ex-GNTM-Star Betty Taube heute

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Heute hat sie ihrer Mama längst verziehen: „Sie hat immer wieder versucht, ihre Sucht zu besiegen, aber ist alleine einfach nicht rausgekommen.“ Die Trennung ihres Ex-Mannes war damals wahrscheinlich nur der Tropfen auf dem heißen Stein. Heute weiß Betty: Therapie kann Leben retten: „Ich finde, jeder sollte einmal in seinem Leben eine Therapie machen. Das hat mir so viel gebracht. Ich würde sagen, ich bin ein komplett anderer Mensch als vorher.“

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst Depressionen haben, suchtkrank oder von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. (msu)