Holt er jetzt das ersehnte deutsche Schwimm-Gold?

Paralympics: Hier schwimmt ein Engel zum Weltrekord

Paralympics: Para-Schwimmen, Männer, Heat, 100 m Brust, im Tokyo Aquatics Centre. Taliso Engel (Deutschland) in Aktion. Engel ist einen neuen Weltrekord geschwommen.
Taliso Engel ist bei den Paralympics in Tokio schon im Vorlauf Weltrekord geschwommen.
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Team Deutschland hat bei den Paralympics in Tokio die nächsten Medaillen geholt. Einen Weltrekord gab es auch – und eine ganz bittere Enttäuschung.

Hiltrop holt Gold, Zeyen Silber

Sportschützin Natascha Hiltrop ist Paralympicssiegerin im Zehn-Meter-Wettbewerb mit dem Luftgewehr. Die 29-Jährige gewann in einem spannenden Finale am Mittwoch bei einem Gesamtwert von 253,1 Ringen mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Ringen vor der Südkoreanerin Jino Park (253,0) die Goldmedaille. Für die deutschen Sportschützen ist es die erste Goldmedaille seit den Spielen in Athen 2004. In Rio 2016 hatte Hiltrop Silber gewonnen.

Silber heimste Handbikerin Annika Zeyen ein. Einen Tag nach ihrem Triumph im Einzelzeitfahren holte die Weltmeisterin im Straßenrennen Silber, ihr zweites Gold innerhalb von nur 26 Stunden verpasste sie nach 26,4 km nur um sechs Sekunden. Der Sieg im Wettkampf der Startklassen H1 bis H4 ging an die Niederländerin Jennette Jansen.

Für Zeyen ist es ihr insgesamt fünftes Edelmetall bei Paralympics. Ihre drei ersten Medaillen sammelte sie noch als Rollstuhlbasketballerin, 2012 in London gewann sie mit dem deutschen Team Gold. Erst 2019 wechselte sie in den Radsport.

Weltrekord "fühlt sich krass an"

Noch ohne Medaille, aber dafür mit Weltrekord steht Taliso Engel da. Schon im Vorlauf schwamm der sehbehinderte 19-Jährige Weltrekord und schürte die Hoffnung auf das erste deutsche Schwimm-Gold seit neun Jahren. Engel blieb mit 1:03,52 Minuten über 100 Meter Brust sechs Hundertstel unter der alten Bestmarke des Ukrainers Oleksii Fedina, die acht Jahre gestanden hatte. „Es hat sich krass angefühlt. Eigentlich hatten wir gesagt, dass ich erstmal easy ins Finale schwimme. Halbwegs entspannt, aber trotzdem zeigen, dass etwas geht“, sagte Engel.

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..."und dann seh' ich die scheiß rote Fahne"

Dramatisch endete der Wettkampftag für Kugelstoßer Mathias Schulze. Der 33-Jährige stieß in seinem letzten Wurf die Kugel an die 16-Meter-Marke auf den Bronzerang, doch sein Versuch wurde für ungültig erklärt. „Ich freu' mich wie ein Affe und dann seh’ ich die scheiß rote Fahne. Derzeit ist es sehr, sehr ernüchternd“, meinte Schulze. (dpa/sid/mli)