Teures Wasser aus Lampertheim

Wasserrohrbruch beschert Familie 60.000 Euro Schulden

Treibt dieser Wasserrohrbruch eine Familie in den Ruin? Mehr als acht Monate fiel dem 35-Jährigen Familienvater nicht auf, dass unter seiner Garage im hessischen Lampertheim ungehindert Wasser in den Boden sickerte. Die Rechnung, die ihm der Wasserversorger dann präsentierte, kann er nicht bezahlen.

Kleiner Riss, große Wirkung

Während der Familienvater nichtsahnend in seinem Haus saß, sickerten einige Meter unter ihm über 15.000 Liter Wasser in den Boden. Der Schaden fiel erst auf, als der Wasserdruck so gering war, dass Dusche und Waschmaschine nicht mehr funktionierten. Dass das Wasser ungenutzt blieb, spielt für den Wasserversorger keine Rolle: „Energieried“ stellt der Familie eine Rechnung von fast 60.000 Euro.

Bezahlen? Unmöglich: „So eine Summe auf einen Schlag oder auch in Raten bedeutet Zahlungsunfähigkeit für mich. Das kann ich nicht“, erzählt der 35-Jährige im RTL-Interview.

Ein Rohr, durch dessen Riss Wasser entweicht.
Mehr als 15.000 Liter sollen durch diesen kleinen Riss in den Boden gesickert sein.
Rasak Adaranijo

"Nachlass können wir nicht gewähren"

Doch wieso muss die Familie überhaupt zahlen? Das Problem: Das kaputte Wasserrohr liegt hinter dem Zähler und damit im Verantwortungsbereich des Hausbesitzers. Auf Kulanz von „Energieried“ kann er nicht hoffen. Auf RTL-Nachfrage antwortet das Unternehmen: „Einen Nachlass auf seine Wasserrechnung können wir nicht gewähren, da wir sonst [...] für alle nicht von der Energieried zu verantwortenden Schäden an Privatleitungen und den damit verbundenen Mehrverbrauch aufkommen müssten“.

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Wasserversorger gibt Hausbesitzer die Schuld

Der Versorger wirft dem Familienvater außerdem vor, er habe den Wasserzähler nicht sorgfältig genug kontrolliert. Diese wiederum liegt auf dem Nachbargrundstück und ist für ihn nicht ohne weiteres einsehbar. Ein Einschüchterungsversuch, wie Younus Frank Erhard vom Verband Haus & Grund im RTL-Interview erklärt: „Es besteht keine rechtliche Verpflichtung, diesen Zähler einmal monatlich zu begutachten. Das ist so nicht korrekt.“

Der Familienvater hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet, der die Familie in ihrem Kampf unterstützen wird. Es soll geklärt werden, wer für den Schaden aufkommen muss – und ob es für die Familie nicht doch noch ein Happy End geben kann.