Schüler bringt sich selbst in GefahrDer Lehrer: Gefährliche Mutproben wegen Psychoterror zu Hause

Dennis (Paul Sundheim) ist traurig. Kann Stefan Vollmer (Hendrik Duryn, r.) ihm helfen?
Hinter dem selbstzerstörerischen Verhalten von Dennis (Paul Sundheim) steckt ein großes Problem.
MG RTL D / Frank Dicks, , Immer schön auf die Regeln poche

Eigentlich hat sich der ehemalige Problemschüler Dennis (Paul Sundheim) echt gemacht: Doch plötzlich fällt Lehrer Stefan Vollmer (Henrik Duryn) ein seltsames Verhalten an Dennis und seiner Clique auf. Immer wieder bringen sich die Jugendlichen mit Kraft- und Mutproben in echte Lebensgefahr. Zunächst vermutet Stefan nur jugendlichen Leichtsinn, doch dann wird ihm klar: Der Teenager hat echte Probleme zu Hause. Er wird immer wieder fertig gemacht und durch Worte erniedrigt. Und wie Serienfigur Dennis ergeht es auch vielen Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Jungs machen sowas eben, oder?

Ob "Wer bremst, verliert", andere riskante Manöver mit klapprigen Fahrrädern oder Seifenkistenrennen mit Einkaufswagen – mit waghalsigen Aktionen bringen sich Schüler Dennis und seine Clique immer wieder selbst in Gefahr. Auch Lehrer Stefan Vollmer hält das Ganze zunächst nur für ganz normales, leichtsinniges Teenagerverhalten. "Das sind Jungs, die machen sowas", sagt er zu Karin, die prompt die Eltern der Schüler zum Krisengespräch einberuft. Jugendliche testen Grenzen und müssen Gefahren erst einschätzen lernen, das ist ganz normal und führt manchmal zu jugendlichem Übermut – darüber sind sich Eltern und Schüler einig. Doch steckt in Dennis‘ zerstörerischem Verhalten noch mehr?

Psychische Misshandlung oft so schlimm wie körperliche

Reinhard (Florian Reiners, l.) ist wütend auf Dennis (Paul Sundheim). Max (Nick Julius Schuck, r.) schaut hilflos zu.
Beleidigungen und Demütigung sind oft genauso schlimm wie Schläge.
MG RTL D / Frank Dicks, , Immer schön auf die Regeln poche

Schließlich findet Stefan den Grund für Dennis Verhalten heraus. Der Freund seiner Mutter macht den sensiblen Jungen immer wieder psychisch fertig, beschimpft und erniedrigt ihn mit Worten. "Du bist scheiße, du machst Scheiße, dann musst du dich auch nicht wundern, wenn du so behandelt wirst", schreit der Stiefvater den Jungen an. Wie der Serienfigur Dennis ergeht es vielen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Emotionale Misshandlung zu Hause oder im direkten Umfeld ist eine der häufigsten Formen der Gewalt gegen Kinder, melden Präventionsstellen. Sie stufen sie als ähnlich schädigend ein, wie körperliche Gewalt. Die anhaltende, psychische Misshandlung hinterlässt tiefe Spuren. Betroffene leiden oft später als Erwachsene noch unter den Folgen der jahrelangen Erniedrigung.

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Die Folgen seelischer Gewalt bei Kindern

Serienfigur Dennis verliert immer mehr sein Selbstbewusstsein und glaubt schließlich, was ihm an den Kopf geworfen wird: dass er ein Loser ist, der nichts wert ist. Mit den gefährlichen Aktionen versucht der Junge, sich selbst etwas zu beweisen und Anerkennung zu erhalten. Doch auch zurückgezogenen oder aggressives Verhalten, Drogen- und Alkoholmissbrauch oder Bindungsprobleme können Folgen von seelischer Misshandlung sein.

Nicht leicht, seinem Peiniger die Stirn zu bieten

In "Der Lehrer" kann Stefan Vollmer Dennis davon überzeugen, dass er kein Loser ist und baut das Selbstbewusstsein seines Schülers wieder auf. So kann sich Dennis schließlich gegen seinen Stiefvater behaupten und findet einen Weg aus dem Teufelskreis. Doch gerade gegen eine Bezugs- oder Erziehungsperson aufzustehen und sich von der psychische Misshandlung zu befreien, ist für betroffene Kinder und Jugendliche sehr schwer.

Folge verpasst? Bei TV NOW können Sie sich die Folge um Dennis noch einmal online ansehen.