Dieser Mann schafft Unschaffbares!

Theo Curin schwimmt 122 Kilometer durch den Titicacasee- ohne Hände und ohne Füße!

Theo Curin attends the 2021 French Open at Roland Garros on June 13, 2021 in Paris, France. Photo by Laurent Zabulon/ABACAPRESS.COM
Theo Curin wurden ein Teil beider Arme und beider Beine amputiert.
Zabulon Laurent/ABACA, Zabulon Laurent/ABACA

Was sich dieser Mann vorgenommen hat, ist nur schwer zu glauben: Theo Curin will einmal quer durch den Titicacasee schwimmen. Das sind 122 Kilometer bei einer Wassertemperatur von 10 Grad. Aber nicht nur das! Der Franzose ist vierfach amputiert, schwimmt ohne Hände und ohne Füße. Dabei hat er eine Mission: Er will zeigen, was der Mensch trotz eines so riesigen Handicaps leisten kann. Außerdem will der 21-Jährige auf die Umweltverschmutzung im Titicacasee aufmerksam machen.

France's Paralympic swimmer Theo Curin swims across Titicaca Lake from Copacabana, Bolivia, Wednesday, Nov. 10, 2021. Curin, along with France's former Olympic swimmer Malia Metella and France's eco-adventurer Matthieu Witvoet, intends to cross Titicaca Lake in 10 days, from Copacabana, Bolivia to Isla de Los Urus, Peru. (AP Photo/Juan Karita)
Mit speziellen Flossen bezwingt Theo Curin den See.
JK, AP, Juan Karita

"Das macht mir Angst"

Neben der Länge von 122 Kilometern werden vor allem die Höhe mit etwas 3800 Metern über dem Meeresspiegel und das Wetter zusätzliche Herausforderungen darstellen. "Das macht mir Angst, das kann ich nicht leugnen, aber wir sind bereit. Wir haben das ganze Jahr über dafür trainiert, also sind wir bereit, uns dem Wetter zu stellen, egal was passiert", sagte Curin, dem im Alter von sechs Jahren nach einer Hirnhautentzündung ein Teil beider Arme und beider Beine amputiert werden musste.

Unterstützt wird Curin, der als 16-Jähriger bei den Paralympics in Rio war und zweifacher Vize-Weltmeister ist, bei dem zehntägigen Abenteuer von Malia Metella (39) und Matthieu Witvoet (27). Das Trio teilt die 122 Kilometer unter sich auf. Wer nicht schwimmt, kann sich im Beiboot ausruhen und aufwärmen, etwas essen. Trainiert haben sie ein Jahr lang in den Gewässern der Pyrenäen.

09.11.2021, Bolivien, Copacabana: Matthieu Witvoet (l-r), der sich als «Öko-Abenteurer» definiert, Theo Curin, Paralympics-Schwimmer, und Malia Metella, französische Athletin, lächeln vor dem Start einer Schwimmaktion am Tititcacasee. Die Gruppe hat sich als Ziel vorgesetzt, 122 Kilometer durch den auf einer Höhe von 3812 Metern über dem Meeresspiegel liegenden See zu schwimmen - eine Herausforderung, die «zwischen acht und zehn Tage» dauern könnte. «Der Wunsch, mich selbst zu übertreffen, einen noch verrückteren Traum zu erreichen; zu zeigen, dass durch mentale Stärke alles möglich ist - unabhängig der körperlichen Einschränkung... das ist die Botschaft, die ich vermitteln möchte», sagte Courin. Foto: Radoslaw Czajkowski/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Matthieu Witvoet, Theo Curin und Malia Metella (v.l.).
flm, dpa, Radoslaw Czajkowski

10 Tage Abenteuer und harter Kampf

Am Mittwoch ist das Trio in das waghalsige Abenteuer gestartet. Vor dem Start bekamen die drei Franzosen noch den Segen eines örtlichen Amauta - einer weisen Person der indigenen Aymara-Gemeinschaft -, der sie auf ihrem Weg beschützen soll. Der Titicacasee, ein Heiligtum der indigenen Völker Aymara und Quechua, ist stark verschmutzt, gleicht fast schon einer Müllkippe. Die Fische sterben, giftige Schwermetalle werden dort illegal hineingeleitet. Darauf will der junge Sportler aufmerksam machen und war von der Menge an Schaulustigen begeistert: "Es sind viele Leute am Strand, was ich nicht erwartet hätte. Es ist sehr emotional.“ Voraussichtlich 10 Tage werden die drei Schwimmer unterwegs sein. (sid/lgr)