"Das ist eine Unverschämtheit": Weil er zu viele Patienten annimmt! Arzt kassiert fette Strafe
Er will nur helfen, doch dafür soll er jetzt ordentlich zahlen! Bereits frühmorgens stehen die Patienten bei ihm Schlange! Hautarzt Bernd Brinker in Weener (Landkreis Leer in Niedersachsen) ist einer von wenigen in Ostfriesland und behandelt möglichst jeden Patienten. Doch dafür soll er jetzt bestraft werden und ordentlich zahlen!
Er ist ein richtig Fleißiger. Doktor Bernd Brinker ist Hautarzt und behandelt SO viele Patienten wie er nur kann, rund doppelt so viele wie seine Kollegen.
Denn dafür ist er schließlich Arzt geworden - um Menschen zu helfen. Doch genau deshalb bekommt er jetzt Ärger.
„Es geht um die Medikamentenverordnung. Ich liege etwa 60 % über dem Fachgruppendurchschnitt bei der Verordnung der Medikamente für meine Patienten. Daraus ergibt sich eine Regressandrohung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen."
Doktor Brinker soll also eine Strafe bezahlen, weil er zu viele Medikamente an zu viele Patienten verschreibt. Die rennen ihm quasi die Bude ein, weil er jeden behandelt und auch gerne neue Patienten annimmt. Hier in Wenner muss man nicht lange suchen, um seine Patienten zu treffen - und die stehen hinter ihrem Arzt.
Doktor Brinker behandelt auch die Patienten, die sonst im Krankenhaus therapiert werden müssten. Damit will er die Kliniken entlasten. Letztes Quartal kam er so insgesamt auf 3000 Kassenpatienten. Zu viel für die niedersächsische Prüfungsstelle. Jetzt droht ihm ein fünfstelliges Bußgeld.
„Man müsste sich dann überlegen, ob man wirklich nur noch ein ganz gezieltes Patientenklientel behandelt, nämlich eher operative Patienten oder Vorsorgeuntersuchungen. Da laufe ich nicht Gefahr, in diese Regress Situation zu kommen."
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen wollte sich zu dem Fall heute nicht äußern - sagt nur allgemein: wenn bei der Prüfung herauskommt, dass der Arzt gut mit Geld umgeht, KÖNNTE das Bußgeld auch fallen gelassen werden.
Doktor Brinker will jetzt trotzdem Kontakt zu Politikern aufnehmen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Denn eins will er auf gar keinen Fall - weniger Patienten behandeln.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche