Real Life statt Reality-Welt: So schlägt sich Tanja Tischewitsch als Tierarzt-Praktikantin
In der Reality-Welt ist Tanja Tischewitsch Zuhause. Doch für ihr Praktikum macht sie einen Abstecher in die echte Welt! Eigentlich will sie Landtierarzt Peter Bowen nur etwas über die Schulter schauen, doch plötzlich muss sie bei einem Notkaiserschnitt assistieren! Wie der ausgeht und warum Tanja plötzlich mit den Tränen kämpft, seht ihr im Video!
Es sieht idyllisch aus. Fränkisch-Crumbach im Odenwald. Aber was Reality-Star Tanja Tischewitsch hier erleben wird, geht an die Substanz.
Da steht doch Tierarzt. Hier bin ich richtig. Wiederkäuer und Schweine. Hier wollte ich hin.
Reality-Star. Das bedeutet DSDS, Dschungelcamp, Kampf der Realitystars und, und, und. An diesem Tag gibt's aber das Gegenprogramm, Die echte Welt wartet auf Tanja.
Ich bin ganz ehrlich. Ich finde es hier richtig schön. Ich habe so total diese Heidi Vibes. Heidi.
Ich glaube, wir fahren von Bauernhof zu Bauernhof und, und gucken uns die Tiere an, ob die gesund sind, ob alles okay ist, ob es, ob es denen gut geht, irgendwie.
Ich streichel paar Kühe, ein paar Schweine, paar Schafe und es wird alles, alles easy. Also ich kam am Anfang total tiefenentspannt hierher und war super relaxed. Aber der Peter, der war noch nicht da. Und dann dachte ich mir: Ui, ui, ui! Warum ist er denn noch nicht da?
Na, weil der Peter im Stress ist. Der Tag beginnt turbulent.
Morgen also. Du hast dir einen absolut perfekten Tag fürs Praktikum ausgesucht. Der Papst tanzt grad im Kettenhemd.
Was ist denn passiert?
Wir haben einen Kaiserschnitt.
Ein Kaiserschnitt?
Ja.
Jetzt.
Ja.
Oh, wow. Da wurde ich ein bisschen nervös, aber dachte mir so. Nee, nee, ich bin nur Praktikantin. Ich werde höchstens von weitem zugucken und vielleicht mal eine Kuh streicheln.
Ich bin schon drei Stunden an dem Kalb.
Ja.
Ich vermute mal, es ist ein Kalb mit Schmallenberg. Schmallenberg ist eine Viruserkrankung, die Mutationen hervorruft. Okay, also, es ist schon längst tot. Wir können dem Kalb nichts mehr Böses. Ja, aber wir könnten vielleicht die Mutter retten.
Okay.
Und dann auch nur vielleicht.
Leider ja. Peter Ich finde, der sieht auch ein bisschen so weihnachtsmannmäßig aus. Sehr warmherzig. Liebevoll. Aber es war gleich. Er ist gekommen. Wir müssen jetzt los. Kind ist schon tot. Ich muss einen Kaiserschnitt machen. Und ich war so. Wow! Wow! Wow. Okay, jetzt wird es ernst.
Oh, das sind aber ziemlich große Klauen. Okay, heißt, du bist dann die Anreichererin, weil mit denen sollte man nicht an den Weichteilen der Kuh rum arbeiten.
Okay, alles klar.
Übrigens, Peter.
Tanja. Freut mich.
Ja.
Und es kommt ein Baby. Und irgendwie. Das ist schon alles ein bisschen heavy, aber ich werde das durchziehen. Ich hab gesagt, ich versuche, ihn so gut wie möglich zu unterstützen und versuche, so viel wie möglich zu lernen.
Ja, und der Peter fordert die Tanja. Einen Promibonus gibt es hier nicht.
Lokalanästhetikum für die Kuh. Antibiotika, weil das wird sie brauchen. Also das Wichtigste für heute ist, falls es dir schummrig wird. Ja, weil das wird heftig.
Okay.
Wenn dir schlecht wird: Bescheid sagen. Weggehen, Kopf zwischen die Knie atmen. Weil, wenn du umfällst und ich bin mit dem Kopf in der Kuh und das Kalb raus, kann ich dich nicht fangen.
Okay, Alles klar.
Also, was ich erwarte, ist konzentriertes Zuhören. Ich bin keiner, der üblicherweise Befehle gibt. Aber wenn ich einen Befehl gibt, dass es gemacht werden muss, weil das ist jetzt hier tatsächlich eine größere OP. Und da kann ich nicht. Ja, kannst du mal, oder? Komm und guck mal, sondern da blutet was. Ich brauche eine Klemme. Wenn ich sage Klemme, muss die Klemme da sein.
Tanja ist also gefordert. Aber neben der schwangeren Kuh benötigen auch noch andere Tiere dringend Peters Hilfe. Auf einem Lebenshof für Tiere soll sich der erfahrene Landtierarzt mal ein Schäfchen genauer ansehen. Tanja zeigt sich wissbegierig und will direkt auch mit Hand anlegen.
Schleim. Ja, ich sehe das.
Blauzunge in der Heilung.
Okay. Ist das so was wie Schnupfen? Ein bisschen an der Nase?
Ja, nur tödlich.
Oh, okay. Und dann wollten wir einfach mal gucken. Wie ist die Temperatur? Geht es dem Schaf gut?
So? Da. Wie hoch, schätzt du, sollte es sein?
37. Wie beim Menschen?
Nein. Auch Säugetiere sind generell 1 bis 2 Grad über dem Menschen.
Ah, okay. Alles klar.
38, 5 bis 39 fünf ist normale Betriebstemperatur.
Alles klar.
Wir haben 39 null. Das ist ganz normal fürs Schaf.
Ah ja. Dann ist alles gut.
Das kriegt jetzt noch Entzündungshemmer, um dem Virus ein bisschen Einhalt zu gebieten.
Was ich Gott sei Dank nicht erledigen musste. Das hat dann der Peter für mich erledigt. Aber das ging dann auch okay. Das war dann auch. Ging klar. Ciao, Ciao.
Die größere Herausforderung wartet noch auf Reality-Star Tanja. Denn in einem großen Bauernhof steht eine schwangere Kuh, die einen Notkaiserschnitt benötigt.
Ich bin am überlegen, ob ich dir mit einem grünen Kittel ausstaffierte. Wäre wahrscheinlich gar nicht mal verkehrt. Ist sauber. Also für einen gegebenen Grad an Sauberkeit.
Ich liebe Herausforderungen und ich wollte einfach mal gucken Schaffe ich das auch einfach? Ich wollte es mir auch mal selber so ein bisschen beweisen.
Der erfahrene Landtierarzt Peter ist jetzt voll konzentriert. Die Situation ist ernst. Bei dieser OP muss jeder Handgriff sitzen.
Nadeln sind, dass die Nadeln für die Spritzen.
Lokalanästhetikum. Jetzt spritzen wir die ganze Seite weg.
Alles klar.
Du füllst die Nadeln. Ich tue sie in die Kuh.
Noch nimmt es Tanja recht locker und ist zu Scherzen aufgelegt.
Ich glaube, das ist dasselbe Zeug, Was ich auch hatte bei meinem Kaiserschnitt. Die kriegt richtig viel. Das ist ja auch eine große Kuh. Die wird jetzt richtig betäubt. Hier.
Also, wir werden 2 bis 3 Flaschen verwenden. Es hört sich zwar fies an, aber es ist gut, dass das Kalb schon tot ist, sonst hätten wir extremen Zeitdruck.
Okay.
Wenn wir jetzt.
Wo ich so dachte Boah, krass, ich bin jetzt hier live dabei und da war wirklich super viel Betäubungsmittel drin. Ich dachte mir auch so ist jetzt nicht langsam mal gut.
Da haben wir Seifenwasser. Okay, da haben wir eine Kuh mit ganz viel Haut.
Ja.
Das eine. Das andere applizieren. Bitte.
Was soll ich machen? Kannst du mir das zeigen?
Was? Die Kuh.
Wie mach ich das?
Einmal drüberwischen.
Okay. Kann die mich treten?
Theoretisch.
Wie kann mich treten? Oh, du Maus. Es tut mir so leid. Am Anfang hat man natürlich Angst. Okay? Das sind natürlich auch starke Tiere. Große Tiere. Und wenn man irgendwas falsch macht oder irgendwas piekst, dann können die natürlich ausrasten. Da hatte ich schon Angst, dass ich aus Versehen irgendwie die Kuh verletze, gerade mit meinem Krallen. Piet meinte ja auch du hast so lange Nägel.
Wenn du mit langen Armen und die dich trifft.
Ja.
Dann hat sie Schwung dahinter.
Wie mach ich die denn sauber? Am besten ganz nah dran.
Tu mal so, als wär das ein Mensch.
Die Arme.
Ja, Ja, ja, Ja.
Mein Hamster ist mutiger als du. Nimm das nicht persönlich, okay?
Ich war noch so jung. Der macht das jetzt alleine. Und ich guck von weitem zu. Aber so war's nicht.
Jetzt musst du die Kuh ruhig halten, weil jetzt fang ich an zu schneiden.
Jetzt wird's heftig. Aber ich werde es durchstehen. Ich werde es durchhalten. Ich bin eine Powerfrau. Alles gut?
Oh, la la, la, la, la, la la, la, la, la la.
Jetzt nicht drücken.
Ich glaub, die anderen Kühe machen sich auch alle Sorgen.
Eigentlich wollte ich Ihnen behilflich sein mit den Materialien, aber ich kann das jetzt gerade nicht. Das ist zu viel für mich, Leute. Dann hat er so was ähnliches gehabt wie so eine Rasierklinge und hat dann wirklich diese Kuh aufgeschnitten. Nein, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry, sorry.
Das Baby ist ja schon quasi tot im Bauch. Und ich meine, das ist ein bisschen zu heavy für mich. Ich bin gerne wieder dabei, wenn wir den Bauch wieder zunähen. Da bin ich dabei. Da helfe ich ihnen auch gerne. Kein Problem. Aber ich kann mir das leider nicht angucken. Ich will mir lieber sowas angucken. Das finde ich süß. Das finde ich schön. So süße Baby Kälber. Guck mal, wie süß die sind.
Oh.
Das Schlimmste ist vorbei. Jetzt machen wir zu.
Hey!
Hey!
Mist! Verdammt! Neuer Faden. Rausziehen reicht. Reicht. Reicht. Schneiden.
Der Peter hat mich wirklich gefordert. Aber ich mochte das. Ich mochte das, dass er meinte. Nee, komm jetzt mal schön her. Ich brauch jetzt hier wieder ein bisschen Schnur, um den Bauch zuzunähen.
Was wir brauchen, sind diese Stäbchen.
Ja. Soll ich schon rausholen?
Zwei Stück.
Hier schon mal eins?
Siehst du da oben das Loch?
Welches Loch? Das da.
Rein. Genau da. Perfekt.
Eigentlich dachte ich immer, ich habe total Probleme mit Blut. Aber irgendwie, so nach zehn Minuten, wo ich dann rausgegangen bin und dachte, Okay, ich. Tanya, konzentrier dich ein und ausatmen. Danach war das irgendwie voll normal für mich. Für mich war das dann auf einmal total komisch. Auf einmal habe ich mich dran gewöhnt. Auf einmal war das so normal für mich. Du hast die jetzt zu. Die Kuhle.
Genau.
Okay.
Hast du gut gemacht. Du hast ganz tapfer. Oh, Maus. Ich glaube, würde ich Tierärztin sein. Du bist die ganze Zeit mit diesen Kühen. Und die haben diese langen, süßen Wimpern. Und die Kuh? Die tat mir so leid. Die hat gerade ihr Baby verloren. Die war so ganz traurig. Und du siehst, das ist eine Kuh. Die hat auch Gefühle. Und die hat gerade ihr Kind verloren. Und das war mir wirklich zu viel. Ich war wirklich kurz davor zu weinen. Ich werde jetzt erst mal wirklich vegan leben. Ernsthaft?
Aber welches Arbeitszeugnis bekommt Tierarzt-Praktikantin Tanja vom Chef?
Wir brauchen Tierärzte. Für vier Landkreise haben wir sechs Praxen. Deswegen arbeite ich 15 Stunden am Tag. Könnte es durchaus schaffen.
Ja, ich glaub auch. Ja, ich glaub wirklich auch.
Also für den ersten Tag am Praktikum war das jetzt gerade mal knackig.
Am Anfang muss ich wirklich ein und ausatmen, aber dann dachte ich mir Nein, Tanja, du ziehst das jetzt durch. Nach dem Kaiserschnitt habe ich mich echt gefühlt wie eine Superheldin. Ich dachte mir, wir haben jetzt diese Kuh gerettet. Hört sich jetzt total verrückt an, aber ich könnte mir das echt vorstellen. Dr. Tanja Tischewitsch. Why not?