Unterkühlt, ausgehungert und verletzt: Mit Bier übergossen! Kätzchen aus Mülltonne gerettet
Er wog nur 50 Gramm, zitterte stark und war unterkühlt - dass Kätzchen Herkules überlebt hat, grenzt an ein Wunder. Ein Spaziergänger findet ihn an einer Bushaltestelle im Mülleimer und ruft sofort die Polizei, die ihn ins nahegelegene Tierheim bringen. Dort kämpfen die Mitarbeiter jeden Tag um das Leben des Katzenbabys.
Sein kräftiges Stimmchen rettet ihm wahrscheinlich das Leben. Mitte Juni findet ein Spaziergänger dieses Katzenbaby in einem Mülleimer im Kreis Wesel. Übergossen mit Bier und eingeschnürt in einem Hundekotbeutel. Nur durch sein Miauen kann der Baby-Kater auf sich Aufmerksam machen. Als er gefunden wird, zittert er und ist völlig ausgehungert. Ob er die nächsten Tage übersteht... ist da noch fraglich.
Aber das Kitten überlebt. Jetzt kümmert sich Gabi Wettläufer um den kleinen Kämpfer. Die Mitarbeiterin vom Tierheim Wesel päppelt ihn bei sich zu Hause auf.
Gabi Wettläufer (ehemalige Leiterin Tierheim Wesel)
"Er hatte bei der Erstuntersuchung knappe 50 gramm. War eiskalt. [...] Er hatte zudem noch ei-ne ganz dicke Halsentzündung durch die Unterkühlung, die er hatte, obwohl wir draußen 30 Grad hatten und hatte eine Verletzung im Gaumen und die konnten wir mit einem bisschen Antibiotikum super-gut in den Griff kriegen."
Weil er so eine Kämpfernatur ist, tauft ihn das Tierheim Wesel Herkules. Auch der griechische Halbgott wurde laut Sage ausgesetzt und hat sich zurück ins Leben gekämpft. Ein neugeborenes Kätzchen groß zu ziehen, ist auch eine Herkulesaufgabe. Normalerweise kümmert sich das Muttertier um den Nachwuchs. Aber die 65-Jährige Adoptivmama kennt sich aus. Um den Kleinen zum Trinken zu bewegen, greift sie anfangs auf einen Trick zurück.
Fast wie bei Mama. Der mittlerweile rund drei Wochen alte Kater hat Glück gehabt, dass er direkt ins Tierheim kommt. Viele Menschen wissen oft gar nicht, wie sie in so ein Situation reagieren sollen. Der Deutsche Tierschutzbund rät vor allem dazu, nicht wegzusehen.
Hester Pommerening (Deutscher Tierschutzbund e.V.):
"Bei einer Tierklinik bei einem Tierarzt anrufen, in der Nähe ist, vielleicht sogar selber hin-bringen. Wenn es wirklich ein akuter Notfall ist. Oder eben schauen. Ja, kann die Polizei mir weiterhelfen? Kann der nächstgelegene Tierschutzverein, das nächstgelegene Tierheim mir weiter-helfen?"
Der Kater wird noch fünf Wochen bei sei-ner Adotivmama blei-ben. Dann soll er Besitzern vermittelt werden, die mehrere Katzen wollen. Hof-fentlich auch in ein richtig starkes Zu-hause.