Wolfgang Hahn am Steuer seines LKW, zum Ersten Mal seit dem Steinwurf am vergangenen Donnerstag (28. August). Seine Verletzungen sieht man kaum noch, aber gerade mit der gesprungenen Frontscheibe direkt vor Augen, sitzt der Schreck noch tief.
Wolfang Hahn, LKW-Fahrer: „Ich sags Ihnen ehrlich, ich bin jetzt schon zweimal nachts aufgewacht, weil ich den Tod auf mich zukommen gesehen hab. Ich hätte tot sein können. Das hat sich angehört wie so ein Einschussloch und dann hab ich nur noch Schmerzen im Gesicht gehabt. Und dann habe ich hin gefasst und habe gesehen: Alles voll mit Blut, die ganze Hand.“
Als die Frontscheibe zerschmettert, bohren sich Glassplitter in sein Auge. Bis heute kann er damit kaum etwas sehen. Sein Ohr blutet stark.
Wolfang Hahn, LKW-Fahrer: „Also von vorne ist der Stein dagegen geknallt, ich weiß es nicht genau, aber es hat geheißen, es war ein Stein. Mir ist alles ins Gesicht geflogen. Ich hab das Lenkrad verrissen, der Hänger hat hinten so gemacht, den hab ich angefangen, dass nichts passiert Gott sei Dank. Bin rechts auf die Standspur raus, habe alle Lichter angemacht die blinken und leuchten, meine Rundumleuchte, Alles. Dass nur ja nichts passiert.“
Wolfgang Hahn hält am Standstreifen an und ruft die Polizei. Ein Rettungswagen bringt ihn in die Augenklinik, wo er sofort operiert wird. Die Polizei hat den Stein inzwischen gefunden und gesichert. Wolfgang Hahn hat drei Täter auf der Brücke gesehen, von denen seitdem jede Spur fehlt, aber in der Zwischenzeit kommt es zu zwei weiteren Steinwürfen auf LKW in der Gegend. Eine Anschlagsserie?
Bernd Märkle, Polizei Aalen: „Ich kann Ihnen sagen, dass wir jetzt leider in den letzten paar Tagen zwei Vorfälle hatten, bei denen Steine von Autobahnbrücken auf vorbeifahrende LKWs geworfen wurden. Diese Ermittlungen werden nun von unserem Kriminalkommissariat Aalen geführt. Die haben die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob ein Zusammenhang besteht oder ob es zwei getrennte Fälle sind.“
Ein mulmiges Gefühl für Wolfgang Hahn, aber auch für seine Kollegen und den Chef.
Michael Röther, Verkehrsleiter: „Wenn man so was hört wie Leute... Und das nachts. Ich bin selber früher LKW gefahren. Da fängt man an das Schwitzen an. Man weiß nicht, was passiert in dem Moment. Man hat ja Angst, überhaupt unter eine Brücke durchzufahren.“
Für Wolfgang Hahn ist momentan nicht einmal klar, ob er überhaupt wieder LKW fahren kann. Mittlerweile wurde er bereits dreimal operiert. Eine weitere Operation steht noch bevor, die hoffentlich sein Augenlicht retten kann.