Die Polizei jagt jetzt in Berlin einen hüpfenden Ausbrecher.
„Ein Känguru, nein, habe ich erst gedacht. Es ist ein Fakevideo
Ich habe mit vielem gerechnet, hier in glatter damit nicht.“
Ja, in Berlin-Kladow, dem Australien Deutschlands, guckt nicht nur das Känguru erstaunt. Wer nachts durch die Gegend fährt, traut seinen Augen kaum.
„Du bistn Känguru“
Tatsächlich: Das Beuteltier ist auf dem Sprung – in den Straßen der Hauptstadt.
„Krass“
„Wie kann ein Känguru ausbüxen? Was kommt denn als nächstes“
Als Nächstes kommt die Suche. Denn das kesse Känguru ist einfach verschwunden.
„Aber Sie halten Ausschau, oder Nöö hahaha.“
Nein, Boxen werde ich auch nicht damit. Vielleicht werde ich meiner Tante, die wohnt in Australien, ein Foto schicken.“
Berliner Busch statt australischem. Wo könnte es sich verstecken?
„Ich habe auch gelesen, dass es nachtaktiv. Und wir haben ja Tag.“
Doch hier verliert sich die Spur. Und nach den ersten gescheiterten Versuchen möchte die Polizei den hurtigen Hüpfer auch gar nicht mehr hopsnehmen.
„Die Polizei Berlin unternimmt eigeninitiativ keine weiteren Versuche, das Tier wieder einzufangen, da von diesem nach derzeitiger Kenntnis und Einschätzung keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht.“
„Ich fand es ein bisschen lustig, als ich gehört habe, dass die Polizei gesagt hat, halten Sie Abstand. Man kann natürlich Abstand halten, um das Tier nicht in eine Fluchtreaktion zu treiben. Das ist dann vielleicht auf eine Straße läuft und überfahren wird. Aber es kann einem Menschen überhaupt nicht gefährlich werden. Da ist jede Katze wesentlich gefährlicher“
Nur eine Frage lässt den Anwohnern keine Kängu-Ruh:
„Man fragt sich, Wie kann man sich in Deutschland ein Känguru halten.“
Die Antwort ist einfach: In einem Gehege wie dem hier. Mit ausreichend Platz und weiteren Känguru-Kollegen, weil die Herdentiere sonst einsam werden.
Der Beuteltier-Besitzer ist kein Geringerer als Publizist Jakob Augstein, der wöchentlich mit Politikchef Nikolaus Blome durchs Nachtjournal fährt.
Er wollte sich heute auch auf Nachfrage seines Mitfahrers nicht dazu äußern. Aber wenn die beiden über entlaufene Kängurus gesprochen hätten, hätte es sich vielleicht so angehört.
Vielleicht begegnen die beiden dem australischen Ausbrecher ja im Gegenverkehr. Hauptsache, Berlins berühmtestes Beuteltier kommt wieder nach Hause.