Angst frisst dich auf. Auch die dicksten Schlösser können dich nicht davor schützen. Es hat ein völlig neues Leben angefangen. Das weiß Shania und auch ihre Schwester Davina Geiss. Das sind Aufnahmen der Überwachungskamera. Nur 21 Minuten und 22 Sekunden dauert der Raubüberfall auf ihre Eltern, aber er hat alles verändert.
"Ich glaube, es wäre besser, wir hätten es uns nicht angeschaut", meint Shania Geiss. Die Schwestern hätten die ersten Tage Probleme mit dem Einschlafen gehabt, so schlimm war der Anblick, wie Vater Robert in Bauch und Rippen getreten und Mutter Carmen gewürgt wird, für die jungen Frauen.
"Ich hab keinen Tiefschlaf mehr, ich denke die ganze Zeit an die Situation", ergänzt Davina Geiss.
Monaco gestern Nachmittag. Die meiste Zeit wohnen die beiden Schwestern mit ihren Eltern hier Fürstentum. Es ist fast perfektes Leben. Und jetzt? Fast genau eine Woche ist jetzt her, dass ihre Eltern in ihrer zweiten Heimat in St. Tropez überfallen wurden. Wahrscheinlich begreifen Schwestern erst jetzt, was ihrer Familie da angetan wurde.
Ihre Eltern seien starke Leute, sagen die Influencerinnen. "Wenn du sie privat siehst, siehst du schon, es hat ihnen viel angetan", so Shania Geiss. Die Schwestern sind froh, dass sie bei dem Überfall nicht im Haus waren: "Ich glaube, ich müsste in eine Psychiatrie. Das wäre echt ganz schlimm für mich", sagt Davina Geiss. "Mama hat mittlerweile auch ein bisschen Panikattacken", fährt sie fort, sie bekäme richtig Angst.
Es muss sich etwas ändern. Instinktiv wissen Shania und Davina, was jetzt helfen könnte. Viele Fragen sich auch, sind Geissens nicht selbst schuld?
Opfer von Gewalttaten entwicklen ihr Trauma oft erst nach Monaten oder Jahren. Es ist 0.20 Uhr, als die vier Täter in die Villa eindringen. Sie sind bewaffnet. Es kommt zu einem kurzen Kampf. Einer der Männer würgt Carmen, darauf hin platzt eine Narbe auf. Die Täter nehmen mit, was sie kriegen können. Es ist Mordversuch, wird später gesagt werden. In dieser Woche hat Frauke Carmen und Robert Geiss in St. Tropez besucht, dem Ort, an dem alles passiert ist. "Ich bin so voller Hass wie noch nie in meinem Leben", so Carmen.
Hass, Angst, Verzweiflung. Es ist reiner Zufall, dass Shania und Davina in der Nacht des Überfalls nicht zuhause sind. Ein kleiner Streit beim Frühstück führt dazu, dass die beiden von St. Tropez nach Monaco fahren. Während der Dreharbeiten gesternnachmittag rufen ihre Eltern an. "Mir geht es schon ein bisschen besser", berichtet Carmen Geiss, "ich nehme auch Medikamente, um runterzukommen und auch vor allen Dingen für meinen Kehlkopf. Mein Arzt hat mir gesagt, er ist froh, dass der Kehlkopf nicht gebrochen ist."
Aber hat Familie Geiss nicht Mitschuld an dem brutalen Überfall? Das fragen sich tatsächlich viele. Seit Jahren sind Geissens die Reality-Stars im Fernsehen und auf Social Media und zeigen allen, wie vermögend sie sind.
Wie Carmen Geiss mit Situation umgeht? Die 60-Jährige hat den Überfall noch nicht verarbeitet. Wie auch? Ihre Töchter aber habe eine genaue Vorstellung davon, was ihr jetzt helfen könnte.
Es klingt vielleicht seltsam, aber der Raubüberfall, so grausam er ist, hat auch ein positives, davon sind die beiden Schwestern überzeugt.
Die Polizei in Frankreich hat erste Hinweise auf die Täter bekommen, möglicherweise werden sie schon in den kommenden Tagen festgenommen. Die Familie Geiss braucht jetzt erstmal eins: Zeit, das alles irgendwie zu verarbeiten.